Knapp zwei Jahre nach der Grundsteinlegung hat die Howoge ein 22-geschossiges Wohnhochhaus an der Frankfurter Allee in Berlin fertiggestellt.
Der Lichtenberger Riese (kurz: "Liese") umfasst insgesamt 394 Wohnungen und rund 2.800 Quadratmeter Gewerbefläche auf einem nur 4.600 Quadratmeter großen Grundstück in der Frankfurter Allee 218. Mit einem Anteil von 50 Prozent gefördertem Wohnraum und einem klimafreundlichen Gesamtkonzept soll der 64 Meter hohe Turm für "bezahlbares und nachhaltiges Wohnen in der Berliner Innenstadt" stehen.
Die Wohnungen im 22-geschossigen Wohnturm verfügen über ein bis vier Zimmer. Die Hälfte davon wird als geförderter Wohnraum zu Einstiegsmieten ab 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten. Die übrigen Wohnungen kosten im Schnitt rund zehn Euro pro Quadratmeter. Neben den rund 22.000 Quadratmetern Wohnraum bietet das Objekt Platz für bis zu 14 Gewerbeeinheiten. Alle Wohnungen sind barrierefrei zu erreichen, 164 Wohnungen wurden komplett barrierefrei geplant.
Auf der Dachterrasse sind neben Sitzmöglichkeiten und Hochbeeten eine Kletterwand und Sportflächen vorgesehen. Zudem soll ein Concierge als Ansprechpartner 24 Stunden vor Ort sein wird und etwa Pakete annehmen. Alle Wohnungen sind bereits vermietet.
Energie via Kleinwind- und Solaranlage
Im KfW-Effizienzhaus-Standard 55 geplant, erhält das Gebäude eine Photovoltaik-Anlage, die CO2-freien Mieterstrom vom eigenen Dach liefern soll. Darüber hinaus befinden sich auf dem Dach bereits die Fundamente für insgesamt vier Kleinwindenergieanlagen zur Unterstützung der Stromversorgung des Gebäudes. Gemeinsam mit der Solaranlage könnte diese einen mittleren Jahresenergieertrag von rund 120.000 Kilowattstunden erzeugen und somit 80 bis 100 Wohneinheiten ganzjährig mit Strom versorgen, sollte die Baugenehmigung durch den Bezirk erteilt werden.
„Als landeseigene Wohnungsbaugesellschaft sehen wir uns in der Pflicht Lösungen zu entwickeln, die es uns ermöglichen, CO2-freie Energie innerhalb Berlins zu erzeugen“, sagt Ulrich Schiller. „An diesem Standort würde es uns gelingen, fast ein Viertel aller Wohnungen mit Strom vom eigenen Dach zu versorgen – unabhängig von den Entwicklungen auf dem Weltmarkt. Natürlich handelt es sich hier um ein Novum, aber wir müssen den Mut haben, solche Pilotprojekte auf den Weg zu bringen.“
„Wir haben hier nicht nur das mit Abstand höchste neu gebaute Howoge-Wohnhaus errichtet, sondern gezeigt, dass soziales und klimafreundliches Wohnen zusammen funktionieren“, sagt Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller. Gemeinsam mit der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, dem Lichtenberger Bezirksbürgermeister, Michael Grunst, dem Baupartner Porr sowie dem Architekten Prof. Gerd Jäger wurde das Gebäude am 27. Juni 2022 feierlich eröffnet.
„Die ‚Liese‘ ist ein hervorragendes Beispiel für effizienten und innovativen Wohnungsneubau unserer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften“, kommentiert Bürgermeisterin Giffey. „Wir sehen an der Fertigstellung dieses Wohnhochhauses, dass es möglich ist, schnell zu bauen und zudem so zu bauen, dass die neuen Wohnungen auch zu einem großen Anteil an Menschen mit unterem und mittlerem Einkommen vergeben werden. Diese Form des Bauens, Wohnens und Mietens brauchen wir in Berlin.“