Leipzig, B-Städte und ländliche Räume verzeichnen deutliche Nachfragesteigerungen. Das zeigt das aktuelle Wohnbarometer von Immoscout24.
Der angespannte Wohnungsmarkt in Deutschland sorgt für eine spürbare Verlagerung der Nachfrage: Immer mehr Wohnungssuchende weichen aufs Umland und den ländlichen Raum aus. Das zeigt das sogenannte Wohnbarometer von Immoscout24 für das zweite Quartal 2025.
„Die anhaltend hohe Nachfrage zeigt: Deutschland braucht dringend mehr Wohnraum. Nicht nur in den Metropolen, sondern auch in den Zentren zweiter Reihe. Dass selbst der ländliche Raum immer stärker nachgefragt ist, zeigt den strukturellen Wohnraummangel“, sagt die Geschäftsführerin von Immoscout24, Dr. Gesa Crockford.
Demnach ist die Nachfrage nach Bestandsmietwohnungen im ländlichen Raum gegenüber dem Vorquartal um neun Prozent gestiegen – der höchste Anstieg seit 2023. Auch das Umland der Metropolen verzeichnet mit plus sieben Prozent ein starkes Wachstum. In den Großstädten fällt der Zuwachs mit vier Prozent hingegen vergleichsweise moderat aus.
Leipzig mit stärkstem Nachfrageanstieg
Unter den Einzelmärkten sticht Leipzig hervor: Die Nachfrage nach Mietwohnungen stieg dort binnen eines Quartals um elf Prozent. Auch Hamburg verzeichnet mit einem Plus von sieben Prozent eine deutliche Belebung. Rückläufig war die Entwicklung hingegen in Stuttgart (-2 %) und Frankfurt am Main (-1 %).
Insgesamt lag der Anstieg der Nachfrage nach Mietwohnungen – über alle Lagen und Objekttypen hinweg – bei sechs Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Mietpreise im Neubau: München durchbricht 26-Euro-Marke
Im Neubausegment sind die Angebotsmieten im bundesweiten Schnitt um 1,7 Prozent auf 13,04 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Auf Jahressicht entspricht das einem Plus von 6,6 Prozent. In den Top-8-Städten bewegen sich die Mieten im Neubau nahezu seitwärts (+0,9 %). Die höchsten Zuwächse im Quartal melden Stuttgart (+1,9 %) und Düsseldorf (+1,8 %).
München verzeichnet mit einem Plus von lediglich 0,2 Prozent zwar die geringste Dynamik, überschreitet jedoch erstmals die Marke von 26 Euro pro Quadratmeter (26,04 €). In Berlin liegt die durchschnittliche Angebotsmiete für Neubauwohnungen bei 20,36 Euro.
Bestandsmieten steigen moderat
Im Bestand sind die Angebotsmieten deutschlandweit um 1,4 Prozent auf 8,74 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg von 2,1 Prozent. In den Metropolen legten die Mieten im Bestand im Quartal um 1,5 Prozent zu, auf durchschnittlich 14,56 Euro pro Quadratmeter – ein Anstieg von 4,9 Prozent binnen eines Jahres.
Suchverlagerung in B- bis D-Städte
Die strukturelle Wohnungsknappheit in den Metropolen wirkt sich zunehmend auch auf die Städte zweiter und dritter Reihe aus. So hat sich das Suchaufkommen in den 15 B-Städten wie Bonn, Bremen oder Dresden seit 2021 um 210 Prozent mehr als verdreifacht. Auch in den 25 C-Städten (z. B. Erfurt, Freiburg, Potsdam) verdoppelte sich die Nachfrage (+135 %). In den 82 D-Städten lag der Anstieg bei 191 Prozent. Selbst in den A-Städten (ohne Leipzig) stieg die Nachfrage im gleichen Zeitraum um 27 Prozent.
