Gerch hat für die Projektgesellschaften des Kölner "Laurenz Carré" Insolvenzantrag gestellt – Verhandlungen zur weiteren Finanzierung sind gescheitert.
Trotz intensiver Verhandlungen mit den Finanzierungspartnern der Gerch-Projektgesellschaften über das Laurenz Carré in Köln, ist die Suche nach einer einvernehmlichen Lösung für die weitere Fortführung des renommierten Bauprojektes gescheitert. In der Folge hat das Gerch-Management am 9. November 2023 für alle seine Projektgesellschaften des Laurenz Carré beim zuständigen Amtsgericht Düsseldorf jeweils einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht hat den Anträgen der Gerch-Projektgesellschaften entsprochen und Rechtsanwalt Dr. Jens Schmidt von der Kanzlei Runkel Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Das Laurenz Carré soll in unmittelbarer Nähe zum Kölner Dom, Rathaus und Hauptbahnhof entstehen. Nach Fertigstellung soll das 36.500 Quadratmeter große Projekt ein Hotel, ein Büro- und ein Wohngebäude sowie Einzelhandels- und Gastronomieflächen umfassen. Bislang hat nur der Abriss der bisherigen Gebäude sowie erste Erdarbeiten stattgefunden. Im Frühjahr wurden die Bauarbeiten eingestellt und bislang nicht wieder aufgenommen.
„Wir bedauern sehr, dass es trotz intensiver und sehr konstruktiver Gespräche und Verhandlungen mit den Finanzierungspartnern letztlich nicht gelungen ist, das Projekt zu stabilisieren und eine Fortführungslösung außerhalb einer Insolvenz zu erreichen“, sagt Rechtsanwalt Holger Rhode, Vorstandsmitglied der Gerchgroup AG. Zuvor hatte Gerch diverse Vorschläge über eine weitere Finanzierung unterbreitet, um das Bauprojekt zu stabilisieren und unter Vermeidung einer Insolvenz fortzuführen, da bei einem Insolvenzverfahren der finanzielle Schaden größer ist.
Lösung über einen neuen Investor?
Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jens Schmidt will nun Gespräche mit den Finanzierungspartnern und den Mietern aufnehmen. Es wurden bereits mit der Radisson Hotel Group für die Hotelkette "Radisson Red" und der Wirtschaftsberatung Boston Consulting Group langjährige Mietverträge unterschrieben. „Ich halte das Laurenz Carré als Projekt an diesem Standort für hoch interessant und bin davon überzeugt, dass wir hierfür eine vernünftige Zukunftslösung finden werden. Daher will ich in den Gesprächen mit den Finanzierungspartnern und den Mietern das weitere Vorgehen besprechen, um für alle Beteiligten Klarheit und Planungssicherheit zu erzielen“, so Schmidt.
Das Projekt Laurenz Carré sei nicht vom Tisch. Es habe bereits in der Vergangenheit zahlreiche Interessenten gegeben, die sich für das Projekt interessieren. „Daher bin ich durchaus zuversichtlich, dass es zu einer Lösung über einen neuen Investor kommt. Denn ein neuer Investor wird auch eine neue Finanzierung auf die Beine stellen und den Weg freimachen, um dieses renommierte Projekt umzusetzen“, so der Insolvenzverwalter abschließend.