Der Projektentwickler Development Partner hat beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag gestellt und leitet ein umfassendes Restrukturierungsprogramm ein.
Der Düsseldorfer Projektentwickler Development Partner stellt sich unternehmerisch neu auf und hat dazu weitreichende Restrukturierungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Das Unternehmen hat dazu am Freitag, 4. August 2023, beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag gestellt und Eigenverwaltung beantragt. Das Gericht hat diesem Antrag stattgegeben und den Rechtsanwalt Georg F. Kreplin von der Kanzlei KKN Rechtsanwälte zum vorläufigen Sachwalter bestellt.
Neben der Development Partner GmbH wurden – aus rechtlichen Gründen – auch für einige Projektgesellschaften Insolvenzanträge gestellt. Dies erfolgte unabhängig von der Aussicht auf Fortführung der Projekte. Begleitet wird die Unternehmensgruppe während der Restrukturierung durch die Wirtschaftskanzlei SGP Schneider Geiwitz. Die Sanierungsexperten von SGP Schneider Geiwitz Christian Plail und Arndt Geiwitz übernehmen in diesem Verfahren die Funktion der Generalbevollmächtigten.
„Die Entwicklungsperspektiven der namhaften Projekte, wie etwa der IBM-Campus in Ehningen bei Stuttgart sowie das Vorhaben 'Elements' in Berlin, sind nach wie vor herausragend und von den Insolvenzanträgen nicht betroffen“, erklärt Arndt Geiwitz. „Wir werden – unabhängig von Größe und Prestige – jedes Projekt prüfen und alle tragfähigen Projekte fortführen.“
Aufgrund der langen wie auch andauernden kritischen Marktentwicklung sind die Liquiditätsreserven aufgebraucht, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Das Geschäftsmodell, Portfolio und Know-how von Development Partner sei aber nach wie vor zukunftsfähig. „Starke Baukostensteigerungen, die hohen Zinsen und die enorme Zurückhaltung von Finanzierern bei der Vergabe von Darlehen treffen auf gesunkene Bewertungen von Objekten aufgrund der Marktlage”, so Christian Plail. „Zudem ist die Nachfrage bei potenziellen Käufern nahezu in allen Projektbereichen zum Erliegen gekommen. Auch ist das kundenseitige Investmentverhalten weniger stark ausgeprägt als noch in der Vergangenheit – in Einzelfällen ziehen Investoren ihre Anteile aus Immobilien zurück und schwenken aufgrund der veränderten Zins-Lage teils auf andere Anlagemöglichkeiten um.” Daher sei es notwendig, jetzt eine umfassende Restrukturierung einzuleiten, um für die Projekte wie auch das Unternehmen eine höchstmögliche Erfolgschance zu haben.
Inwieweit der Mutterkonzern IMFARR betroffen ist, ist derzeit noch unklar.