Der Projektentwickler Centrum hat Anfang Juli beim Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung eingereicht. Grund sei – so wurde es in der Pressemitteilung blumig beschrieben – ein „toxisches Dreieck aus massiven Kostensteigerungen, höheren Zinsen und einem quasi zum Erliegen gekommenen Investmentmarkt“. Der Generalbevollmächtigter Arndt Geiwitz erklärte, dass so entstandenen Verbindlichkeiten die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel übersteigen und somit der Insolvenzantrag unumgänglich war.

Wie funktionierte das Geschäftsmodell der Projektentwickler? Um das zu verstehen, muss man zunächst wissen, wie das Geschäftsmodell vieler Entwickler in den Boomjahren seit der Finanzkrise funktionierte. Typischerweise kauft ein Entwickler ein Grundstück mit Eigenkapital, dann plant er ein Bauvorhaben und lässt es genehmigen. Weiterhin kümmert er sich um eine Finanzierung durch eine Bank. Schließlich verkauft er die fertige Immobilie an den Endnutzer oder einen Investor. Der Gewinn aus dieser Immobilie wird dann in das nächste Projekt reinvestiert. Da die Bauvorhaben mehrere Jahre dauern und das Eigenkapital in dieser Zeit gebunden ist, kann der Entwickler ohne zusätzliches Eigenkapital nicht in beliebiger Zahl mehrere Projekte parallel entwickeln – selbst wenn der Bedarf gegeben wäre.

Die klassischen Finanzierungen sehen einen bestimmten Anteil an Eigenkapital vor – schon aus Gründen der Risikovorsorge. In den vergangenen Boomjahren waren aber Investoren auf Grund der hohen Nachfrage plötzlich bereit, Projekte auch schon vor Fertigstellung zu erwerben. Auch wenn der daraus resultierende Gewinn erst bei Fertigstellung ausbezahlt wird, haben Banken aufgrund des heißgelaufenen Marktes weitere Grundstückskäufe