HAL und CBRE sehen starkes Wachstumspotenzial bei ambulanten Gesundheitsimmobilien – vor allem abseits der Top-7-Städte.
Ambulante Gesundheitsimmobilien rücken zunehmend in den Fokus institutioneller Investoren. Laut dem neuen Marktreport von Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) in Kooperation mit CBRE liegt das potenzielle Marktvolumen bei über 30 Milliarden Euro – verteilt auf etwa 3.500 investierbare Objekte in Deutschland.
Das erwartete Transaktionsvolumen für 2025 könnte sich auf bis zu 200 Millionen Euro belaufen – ein deutlicher Anstieg gegenüber 79 Millionen Euro im Jahr 2024. Die Spitzenrendite liegt aktuell bei 4,7 Prozent, die durchschnittliche Nettokaltmiete bei rund 13 Euro pro Quadratmeter.
„Die tatsächliche Zahl der für institutionelle Investoren investierbaren ambulanten Gesundheitsimmobilien ist in unserem Marktreport konservativ angesetzt und fällt deshalb in der Realität vermutlich noch höher aus. Das gilt umso mehr für die Investmentaktivitäten von institutionellen Investoren, die nicht unbedingt nach sortenreinen ambulanten Gesundheitsimmobilien suchen, sondern auch Mischimmobilien mit überwiegend anderen Nutzungsarten akzeptieren“, sagt Patrick Brinker, Head of Real Estate Investment Management bei Hauck Aufhäuser Lampe.
Auch Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany bei CBRE, beobachtet eine wachsende Dynamik: „Wir beobachten ein gesteigertes Interesse bei institutionellen Investoren nach ambulanten Gesundheitsimmobilien. Für das laufende Jahr erwarten wir einen Anstieg des Transaktionsvolumens auf bis zu 200 Millionen Euro."
Ein Treiber: Die Ambulantisierung des Gesundheitswesens. Der erweiterte AOP-Katalog (ambulant durchführbare Operationen) könnte künftig rund 400.000 stationäre Eingriffe pro Jahr ersetzen – und somit die Nachfrage nach modernen ambulanten Einrichtungen deutlich erhöhen.
„Die Krankenhausreform wird die Ambulantisierung weiter vorantreiben und damit die Attraktivität und den Bedarf an ambulanten Gesundheitseinrichtungen erhöhen“, so Anna Maria Martin, Senior Analyst Research bei CBRE.
Die von Rebmann Research und HAL erhobene Standortanalyse zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle: Während Metropolen wie Berlin (13.039 EW/Standort) und Hamburg (10.067 EW/Standort) hohe Dichten aufweisen, besteht in ländlichen Regionen erheblicher Entwicklungsbedarf.
Die Datenbankanalyse von HAL bestätigt zudem, dass vor allem mittelgroße Objekte zwischen 1.500 und 5.000 Quadratmetern mit diversifizierter Mieterstruktur auf Investorenseite gefragt sind.
„Unsere Analysen zeigen, dass der Markt für ambulante Gesundheitsimmobilien nachhaltig investierbar ist (...)", sagt Felix Rotaru, Abteilungsdirektor Healthcare bei HAL.
Das durchschnittliche Investitionsvolumen pro Objekt liegt bei rund 8,7 Millionen Euro. Die Entwicklung dürfte sich nach Einschätzung der Beteiligten besonders abseits der Top-7-Städte beschleunigen.
„Besonders in Mittelstädten und ländlichen Regionen besteht ein großes Potenzial für neue Projekte, da hier die flächendeckende medizinische Versorgung zunehmend in ambulante Strukturen verlagert wird", resümiert Patrick Brinker.
Der vollständige Marktreport steht auf der HAL-Website zum Download bereit.