Ein dichter Stadtverkehr bei Sonnenuntergang, der die Straßen mit Autos füllt.
Stau im Stadtverkehr: Schlechte Infrastruktur erschwert Mobilität und belastet Unternehmen. (Quelle: Pixabay)

Infrastruktur 2025-10-23T07:40:30.919Z Verkehrsinfrastruktur wird zum Standortrisiko

Eine IW-Studie zeigt: Unternehmen in Deutschland sehen die marode Infrastruktur als zunehmende Belastung für ihre Geschäftstätigkeit.

Deutschlands Wirtschaft leidet spürbar unter dem Zustand der Verkehrsinfrastruktur. Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fühlen sich 84 Prozent der Unternehmen durch Mängel bei Straßen, Schienen oder Häfen in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebung und ein deutlicher Anstieg gegenüber 67 Prozent im Jahr 2018.

Besonders problematisch ist der Zustand der Straßen. 92 Prozent der betroffenen Unternehmen nennen Mängel im Straßennetz als eine der Hauptursachen. 2013 lag dieser Anteil noch bei 64 Prozent. Auch der Schienenverkehr bereitet zunehmend Sorgen: 71 Prozent der befragten Firmen sehen hier ein Standortproblem, mehr als die Hälfte berichtet sogar von erheblichen Einschränkungen – ein Anstieg um das Achtfache seit 2013. Im Luft- und Schiffsverkehr sieht jeweils etwa ein Drittel der Unternehmen Beeinträchtigungen.

Sondervermögen reicht allein nicht

„Grundsätzlich ist das Sondervermögen der Bundesregierung ein geeignetes Mittel, um die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern“, sagt IW-Experte Thomas Puls. „Doch die Milliarden dürften nicht dazu verwendet werden, Löcher in den Sozialkassen zu stopfen. So sollen im Jahr 2026 etwa 19 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen in den Schienenverkehr fließen, allerdings werden gleichzeitig fast 14 Milliarden Euro aus dem Kernhaushalt gestrichen. Die Verkehrsinfrastruktur ist ein Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft geworden. Das Geld muss auch dort ankommen, wo es gebraucht wird. Sonst verpassen wir den Anschluss.“

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Die Ergebnisse basieren auf dem IW-Zukunftspanel 2025, einer seit 2006 regelmäßig durchgeführten Online-Erhebung zu Strukturwandel und Standortfaktoren. An der aktuellen Befragung im Frühjahr 2025 nahmen rund 1.100 Unternehmen teil. Die Vergleichszahlen aus den Jahren 2013 und 2018 stammen aus der IW-Konjunkturumfrage.

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zuletzt editiert am 23. Oktober 2025