Bild eines Geiers
Sind Immobilienmakler wirklich "gierig wie Geier"? Immerhin 37 Prozent der Deutschen haben einen positiven Eindruck von Maklern. (Quelle: Unsplash)

Management 2023-05-16T10:15:21.029Z Immobilienmakler in Deutschland sind zu teuer

Ein Großteil der Deutschen schätzt die Maklerprovision von bis zu acht Prozent als zu hoch ein – das zeigt eine repräsentative Yougov-Umfrage.

64 Prozent der Deutschen schätzen die marktübliche Provision von sieben bis acht Prozent, die beim Verkauf einer Immobilie fällig werden, als zu hoch ein. Nur 13 Prozent halten sie hingegen für angemessen und 2,5 Prozent für zu niedrig. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Yougov Umfrage unter 2041 Erwachsenen, im Auftrag des Schweizer Hybridmaklers Neho.

Folgerichtig wünschen sich 50 Prozent der Befragten niedrigere Kosten bei der Beauftragung eines Maklers. Auch eine transparentere Wertermittlung der Immobilie und eine bessere Beratungsqualität wünschen sich 33 beziehungsweise 28 Prozent. Eine bessere Erreichbarkeit und eine verstärkte Nutzung digitaler Tools sind für 13 beziehungsweise elf Prozent wichtig.

„Makler in Deutschland sind zu teuer. Die ohnehin hohe Provision von meist über sieben Prozent haben viele Makler zu Beginn des Jahres noch einmal angezogen. Häufig zahlen Käufer nun bis zu acht Prozent des Kaufpreises an den Makler“, kommentiert Neho-COO Sebastian Eraghi. Sein Unternehmen verlange in der Schweiz lediglich 1,75 Prozent Provision pro Partei. „Kunden wünschen sich eine gute transparente Leistung zu niedrigen Kosten. Die Branche sollte das annehmen und die digitalen Möglichkeiten von heute nutzen, um Kunden die höchstmögliche Transparenz im Verkaufsprozess zu bieten.“

Knapp die Hälfte der Befragten mit Maklerleistung unzufrieden

Knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent), die in geschäftlicher Beziehung zu einem Makler standen, gaben an, mit der Leistung unzufrieden gewesen zu sein. Unter diesen gaben zehn Prozent an, dass mangelnde Transparenz im Vermarktungsprozess bei einer früheren Zusammenarbeit mit einem Makler ein Grund zur Unzufriedenheit gewesen sei. Ebenfalls zehn Prozent bemängelten mangelnde Marktkenntnis, die Vermarktungsdauer und ein ineffizienter Prozess waren für neun beziehungsweise acht Prozent der Befragten Grund zur Unzufriedenheit.

Mit 35 Prozent war der größte Quell der Unzufriedenheit allerdings ein Missverhältnis von Kosten und Dienstleistung. Eine knappe Mehrheit von 54 Prozent war mit Leistungen der Makler in der Vergangenheit hingegen zufrieden.

Vertrauen in fachliche Kompetenz

Die fachliche Kompetenz von Maklern wird in der Mehrheit als gut eingeschätzt. 44 Prozent der Befragten halten Makler für fachlich kompetent, 19 Prozent halten die Kompetenz der Makler für nicht ausreichend und 21 Prozent trauten sich nicht zu, die Kompetenz von Immobilienmaklern zu bewerten.

Insgesamt haben mehr Deutsche einen positiven als negativen Eindruck von Immobilienmaklern, so gaben 37 Prozent an einen positiven Eindruck von Maklern zu haben, 28 Prozent haben einen negativen Eindruck.

„Makler in Deutschland können aus dem Ausland lernen. Die Vermarktungs- und Verkaufsprozesse sind insgesamt zu intransparent und ineffizient. Kunden wünschen sich Transparenz über die erbrachten Leistungen, ebenso wie eine bezahlbare Dienstleistung. In den letzten Jahren stiegen die Immobilienpreise und die Maklerprovisionen, ohne das sich die Leistung verbessert hätte, das droht deutschen Maklern auf die Füße zu fallen“, so Eraghi abschließend.

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zuletzt editiert am 16. Mai 2023