Eine Stadtansicht von Halle (Saale) mit einer erhöhten Autobahn, die durch ein urbanes Gebiet führt. Im Hintergrund sind Gebäude und eine Kirche zu sehen.
In Halle (Saale) sind die Spitzenmieten im stationären Einzelhandel gegenüber den Höchstständen der 2010er-Jahre um 35 Prozent gesunken. (Quelle: Pixabay)

Standorte & Märkte 2025-12-03T08:25:36.747Z Studie: Ostdeutsche Immobilienmärkte trotzen Unsicherheiten

Eine neue Marktstudie der DZ Hyp analysiert die Entwicklung der Segmente Einzelhandel, Büro und Wohnen an zehn ostdeutschen Standorten.

Die DZ Hyp hat ihre aktuelle Analyse zu den ostdeutschen Immobilienmärkten vorgelegt. Die Studie „Immobilienmarkt Ostdeutschland 2025/2026“ untersucht die Marktentwicklung in Berlin sowie in neun weiteren Städten: Chemnitz, Dresden, Erfurt, Halle, Leipzig, Magdeburg, Potsdam, Rostock und Schwerin. Insgesamt zeigen sich die Märkte trotz konjunktureller Schwächen und demografischer Herausforderungen überwiegend stabil.

Die gewerblichen Immobilienmärkte bewegen sich laut Studie in ähnlichen Bandbreiten wie in anderen Bundesländern. Die Nachfrage bleibt in wachstumsstarken Städten hoch, während kleinere Standorte eine Seitwärtsbewegung verzeichnen. Gleichzeitig gewinnt das Thema Standortanpassung durch demografischen Wandel und Strukturveränderungen an Bedeutung.

Einzelhandel: Stabilisierung nach deutlichem Rückgang

Die Spitzenmieten im stationären Einzelhandel sind gegenüber den Höchstständen der 2010er-Jahre deutlich gesunken – im Schnitt um rund 21 Prozent. Besonders stark war der Rückgang in Halle mit 35 Prozent. Berlin bleibt mit 255 Euro pro Quadratmeter Spitzenreiter in Ostdeutschland. Gleichwohl zeigen sich erste Anzeichen für eine Stabilisierung: Die Mieten sinken nur noch leicht, und in ausgewählten Lagen belebt sich die Nachfrage. Umnutzungen in Mixed-Use-Konzepte und Investitionen in die Aufenthaltsqualität stärken die Innenstädte.

Büro: ESG-Flächen gefragt, Leerstände steigen

Während moderne Büroflächen in guten Lagen weiterhin gefragt sind, geraten ältere Bestände zunehmend unter Druck. Insgesamt sinkt der Flächenbedarf – bedingt durch Homeoffice und konjunkturelle Unsicherheiten. Dennoch steigen die Spitzenmieten weiter: In Berlin liegt der Topwert bei über 45 Euro je Quadratmeter, in Leipzig und Dresden bleiben die Mieten stabil bis leicht steigend. Kleinere Städte wie Magdeburg oder Schwerin zeigen deutlich niedrigere Mietniveaus – bei zum Teil geringeren Leerständen. Für 2026 rechnet die DZ Hyp mit weiter leicht steigenden Spitzenmieten und Leerständen.

Wohnen: Mietwachstum trotz niedriger Ausgangsniveaus

Im bundesweiten Vergleich ist das Mietniveau in Ostdeutschland weiterhin moderat. Die durchschnittliche Erstbezugsmiete in den analysierten Städten lag 2024 bei 12,60 Euro pro Quadratmeter, gegenüber 14 Euro bundesweit. Berlin hebt sich mit 19,70 Euro je Quadratmeter deutlich ab. In strukturschwächeren Städten bestehen höhere Leerstände, während in Berlin, Leipzig und Dresden die Nachfrage ungebrochen ist. Angesichts ausbleibender Neubautätigkeit erwartet die DZ Hyp einen Anstieg der Erstbezugsmieten um drei bis vier Prozent im kommenden Jahr.

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zuletzt editiert am 03. Dezember 2025