Warum Stranded Assets nicht nur negativ gesehen werden sollten, verdeutlicht Professor Dr. Thomas Beyerle mit der neuen Catella-Infografik.
Der Marktumschwung seit Mitte des Jahres sorgt dafür, dass Dynamik entsteht. Ein Widerspruch? Nein, denn aus den in den letzten Jahren oftmals gehörten, sehr sinnhaften und rationalen Aussagen, dass „der Bestand energetisch zukunftsfähig gemacht werden muss“, entwächst in Kombination mit einer Unruhe auf den Märkten, ein Cocktail aus Dynamik, „weiter so“ und teilweise Panik. Garniert wird das Ganze mit dem neuen Buzzword „Stranded Asset“, welches ja schon ein Damoklesschwert per se aufzeigt.
Und wenn seit August 2022 in den gängigen Jobportalen erstmals mehr Asset-Manager gesucht werden als Projektentwickler, gibt das die Richtung vor. Auch erleben viele neue ESG-Verantwortliche einen starken Fokus auf das Gewerk. Ja, das „S“ bleibt weiter wichtig, doch das „E“ gerät in den Zielfokus.
Gleichzeitig ist die Frage nach der Umsetzung weiterhin mehr individuell als durch eine Blaupause des Handelns belegt. Die vielen Aktivitäten, oftmals als singuläre unternehmensspezifische Insellösungen tituliert, fügen sich langsam zu einem übergeordneten Masterplan zusammen.
Der ultimative Stein der Weisen?
Als ein zentraler Baustein kristallisiert sich immer stärker der CRREM = Carbon Risk Real Estate Monitor heraus. Das gleichnamige CRREM-Tool zeigt für die einzelnen Länder der EU - für verschiedene Nutzungsarten - die zulässigen Emissionen, um das Ziel des Parisers Klimaabkommens zu erreichen (differenzierbar zwischen 1,5° C und 2,0° C-Ziel). Es berechnet den Zeitpunkt durch die Eingabe immobilienspezifischer Daten, in dem das Objekt „strandet" und zeigt auf, in welchem Jahr die Emissionen oberhalb des Zielpfades liegen. Ehrlich gesagt, genau das, was in den Entscheideretagen aktuell gefordert wird.
Der ultimative Stein der Weisen? Sicherlich nicht, aber eine sinnhafte Möglichkeit und praktikabler Baustein, für den ersten Schritt bei der Umsetzung zu einer Nachhaltigkeitsstrategie. In der aktuellen Catella Research Infografik werden deshalb die zentralen Aspekte zusammengefasst.
Dabei zeigt sich klar, dass...
- ...unser Augenmerk besonders auf einer ganzheitlichen Betrachtung der Immobilie liegen muss.
- ...zwar viele Wege nach Rom führen, aber nur wenige führen letztlich zu einer echten Dekarbonisierung.
- ...der Weg von zum Beispiel 50 kg CO2e/m2 p.a. auf 30 kg CO2e/m2 p.a. zu kommen, mehr in Jahren sich umsetzen lässt denn in Quartalen.
- ...man ein potenzielles Stranded Asset nicht nur negativ sehen sollte. Nein! Denn letztlich müssen Potenziale durch Handlungsmaßnahmen gehoben werden, um die CO2-Ziele zu erreichen.
Die vollständige Infografik finden Sie hier (733,48 KB - PDF) .