Eine Nahaufnahme einer grünen Bananenstaude mit mehreren unreifen Bananen, umgeben von großen grünen Blättern.
Noch nicht ganz reif: Der digitale Wandel in der Immobilienwirtschaft lässt weiter auf sich warten – das zeigt die Proptech Germany Studie 2025. (Quelle: Pixabay)

Digitalisierung 2025-07-08T10:57:02.105Z Digitale Reife bleibt ausbaufähig

Die Proptech Germany Studie 2025 zeigt: Geringe Digitalisierung bremst den Markt – doch Sichtbarkeit, Zugang und Kapital bleiben Wachstumstreiber.

Die Digitalisierung in der Bau- und Immobilienwirtschaft kommt weiter nur schleppend voran. Das zeigt die aktuelle „PropTech Germany Studie 2025“, die Blackprint gemeinsam mit dem Institut für Immobilienwirtschaft und -management der TH Aschaffenburg veröffentlicht hat. Die sechste Ausgabe der jährlichen Branchenbefragung beleuchtet die größten Herausforderungen für junge Technologieanbieter – von Vertriebshürden bis Kapitalzugang.

Laut der Befragung von 205 Proptechs hemmen vor allem strukturelle Defizite in etablierten Unternehmen den Markteintritt. Fehlende Ansprechpartner, geringe Digitalisierungsbereitschaft und mangelhafte Priorisierung neuer Lösungen behindern die Einführung innovativer Angebote. Ein Drittel der Start-ups sieht die eigene Unbekanntheit als zentrales Hindernis im Vertrieb.

Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen lassen sich klare Erfolgsfaktoren identifizieren. Proptechs mit direktem Zugang zu Entscheidungsträgern (51 %), starken Vertriebsteams (43 %) und gutem Netzwerk (40 %) haben bessere Chancen am Markt. Auch die Sichtbarkeit der Marke und des Gründerteams spielt eine zentrale Rolle für den Umsatz.

Finanzierung bleibt zentrale Wachstumsbremse

43 Prozent der befragten Unternehmen konnten 2024 frisches Wachstumskapital einsammeln – ein leichtes Plus gegenüber den Vorjahren. Gleichzeitig verlängert sich die Dauer der Finanzierungsrunden deutlich: Im Schnitt vergehen acht Monate bis zum Abschluss. Öffentliche Kommunikation bleibt dabei die Ausnahme – obwohl gerade sie laut Studie zur Marktdurchdringung beitragen könnte.

Nachhaltigkeit entwickelt sich zunehmend zur geschäftlichen Triebkraft. 60 Prozent der Proptechs berichten von steigenden Aufträgen, 20 Prozent von höheren Umsätzen – ausgelöst durch die Anforderungen der ESG-Regulatorik. Die Studie zeigt: ESG wirkt nicht nur als Impulsgeber für Innovation, sondern auch als konkreter Umsatztreiber.

Prof. Dr. Verena Rock von der TH Aschaffenburg sieht in der Studie eine Bestandsaufnahme der digitalen Transformation: „Diese sechste Proptech Germany Studie zeigt in gewisser Weise einen leichten Rückschritt in der Entwicklung, da die Herausforderungen der Proptechs mit ihren Kunden, der traditionellen Immobilienwirtschaft, zunehmen. Eigentlich offenbart sich aber gerade in Krisenzeiten die in unserer Branche notwendige digitale Transformation, die die Branche in enger Kooperation mit Proptechs als innovative, wendige und bisweilen zwingend disruptive Marktteilnehmer lösen kann. Die in unserer Studie ermittelten Erfolgsfaktoren sind beiderseits zu beachten und können den Weg nach vorn ebnen.“

Auch Blackprint-CEO Sarah Schlesinger fordert ein Umdenken: „Wieder ist die Proptech Germany Studie ein Auf- und Weckruf an unsere Bau- und Immobilienwirtschaft: Lösungen sind breit vorhanden. Technologie und Innovationen sind bereit – für alle Nutzungsklassen und Wertschöpfungsstufen. Proptechs halten der Branche erneut den Spiegel vor: Die sich deutlich verschärften Herausforderungen der Proptechs bei Markteintritt, Verkauf ihrer Lösungen und anschließend bei der Implementierung spiegeln den niedrigen Transformations-, Digitalisierungs- und Innovationsreifegrad wider.“

Die vollständige Studie steht kostenfrei zum Download bereit.

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zuletzt editiert am 08. Juli 2025