Der Markt für Facility Services wächst auf 66,9 Milliarden Euro. Digitalisierung, KI und Robotik verändern Prozesse – der Fachkräftemangel bleibt jedoch kritisch.
Der Markt für Facility Services in Deutschland zeigt sich trotz konjunktureller Unsicherheiten robust. Wie die neue Lünendonk-Studie 2025 zeigt, stieg das Marktvolumen im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf 66,9 Milliarden Euro. Besonders stark entwickelten sich die zehn umsatzstärksten Dienstleister, die im Schnitt ein Wachstum von 9,4 Prozent verzeichneten.
Gleichzeitig bleibt das Umfeld herausfordernd. Neben steigenden Kundenanforderungen wirken vor allem der anhaltende Personalmangel, gestiegene Lohnkosten und ein zunehmend preisgetriebener Ausschreibungsmarkt dämpfend auf die Perspektiven vieler Anbieter. Dennoch zeigt sich die Branche zuversichtlich: 86 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre Position als stabil oder gut.
Digitale Technologien gewinnen an Bedeutung
Ein zentraler Wachstumstreiber bleibt die Digitalisierung. Laut Studie sehen 84 Prozent der Dienstleister Künstliche Intelligenz (KI) als wichtigsten Trend – so hoch war der Wert in keiner der vorherigen Erhebungen. Auch Robotik-Lösungen etablieren sich zunehmend: 13 Unternehmen setzen bereits Flotten mit über 100 Reinigungsrobotern ein. Auf Kundenseite steigt parallel die Offenheit gegenüber automatisierten Dienstleistungen. Der größte Mehrwert: die Entlastung des Personals bei standardisierten Aufgaben.
Wettbewerb um Fachkräfte verschärft sich
Trotz steigender Umsätze wächst die Zahl der Beschäftigten nur verhalten. 2024 legte der Personalbestand im Branchendurchschnitt um 2,6 Prozent zu. Der Mangel an qualifizierten Kräften – insbesondere im technischen Bereich – bleibt damit eine zentrale Herausforderung. Verschärft wird die Lage durch sinkende Ausbildungszahlen und die Wirkung des angehobenen Mindestlohns, der zwar Löhne anhebt, aber nicht zwingend neue Arbeitskräfte mobilisiert.
Lünendonk-Geschäftsführer Jörg Hossenfelder sieht in der betrieblichen Ausbildung eine strategische Antwort: „Unternehmen, die aktiv ausbilden, sichern sich langfristig qualifizierte Fachkräfte und verbessern gleichzeitig ihre Position am Arbeitsmarkt.“
