Lagerregale mit Kartons in einem großen Lagerhaus
Die Spitzenmiete für Logistikneubauten zieht im Ruhrgebiet ordentlich an. Deutschlandweit verlangsamt sich der Preisanstieg allerdings deutlich. (Quelle: Pixabay)

Standorte & Märkte 2024-08-30T11:44:21.941Z Spitzenmieten für Logistikneubauten auf Höchstniveau

Die Spitzenmiete für neu errichtete Logistikimmobilien ist innerhalb von zwölf Monaten um 6,8 Prozent gestiegen, wie die aktuelle Mietpreiskarte von Realogis zeigt.

Realogis hat für seine aktuelle Mietpreiskarte 33 Logistikmärkte in Deutschland analysiert. Das Ergebnis: Die Spitzenmieten für Logistikneubauten in Deutschland bewegen sich auf Höchstniveau. „Im Durchschnitt ist die Spitzenmiete über alle 33 Top- und regionalen Standorte für Neubau-Logistikimmobilien innerhalb von zwölf Monaten um 6,8 Prozent gestiegen“, erklärt Realogis-Geschäftsführer Christian Beran. Bei der Betrachtung der Verteuerung ausschließlich der Top-8-Standorte liege die Verteuerung des oberen Wertes für Neubauobjekte im Durchschnitt bei 9,0 Prozent – insbesondere bedingt durch die deutliche Verteuerung des Ruhrgebiets mit einem Plus von 19,2 Prozent.

Das Mietpreiswachstum der Spitzenmiete am oberen Ende der Preisspanne hat sich laut der Untersuchung in den vergangenen sechs Monaten allerdings deutlich verlangsamt: „Im Mittel liegt die Verteuerung über alle 33 Märkte im Vergleich zum Jahresende nur bei 0,9 Prozent. Am höchsten Punkt der Mietpreisverteuerung in den letzten fünf Jahren lag die durchschnittliche jährliche Verteuerung Ende 2022 noch bei 14,9 Prozent“, erläutert Florian Stork, ebenfalls Geschäftsführer bei Realogis. Mit Blick auf alle acht Top-Märkte liege die durchschnittliche Verteuerung der ersten sechs Monate 2024 auf demselben Niveau von 0,9 Prozent, was dem Ruhrgebiet als einzigem Top-Markt mit einem Mietpreiswachstum von 6,9 Prozent geschuldet ist, während alle anderen Top-Märkte eine Seitwärtsbewegung vollziehen.

Drei bayerische Logistikimmobilienmärkte unter den fünf teuersten Märkten

Absolut teuerster Neubau-Logistikstandort in Deutschland nach Spitzenmietpreis ist weiterhin München mit 12,00 Euro je Quadratmeter am oberen Ende der Spanne. Der Mietpreis der Bayernmetropole hat sich binnen zwölf Monate um 14,3 Prozent verteuert, kommend von 10,50 Euro. Auf Platz 2 folgt mit Nürnberg ebenfalls ein bayerischer Markt mit 8,90 Euro pro Quadratmeter, was einer Seitwärtsbewegung sowohl im Preis als auch im Rang gleichkommt. Drei Ränge aufsteigen kann der Logistikimmobilienmarkt der Hauptstadtmetropole: Die Verteuerung in Berlin beträgt 10,3 Prozent und der aktuelle Mietpreis 8,60 Euro pro Quadratmeter (kommend von 7,80 €/m²).

Mietpreiskarte für den Logistikimmobilienmarkt in Deutschland im H1/2024. Die Karte zeigt Mietpreise in verschiedenen Städten.
Mietpreiskarte: Logistikimmobilienmarkt Deutschland im ersten Halbjahr 2024. (Quelle: REALOGIS)

Auf Platz 4 befindet sich Augsburg mit 8,50 Euro je Quadratmeter (+13,3% kommend von 7,50 €/m² bzw. Rang 8). Fünftplatziert sind Hamburg und Düsseldorf mit einem Mietpreis Ende des ersten Halbjahres 2024 von 8,25 Euro. In Hamburg legte die Spitzenmiete um moderate 3,1 Prozent zu, kommend von 8,00 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise Rang 3, in Düsseldorf verteuerte sie sich mit 10,0 Prozent deutlicher, kommend von 7,50 Euro beziehungsweise Rang 8.

Auf Platz 7 rangiert nur leicht dahinter Stuttgart mit 8,20 Euro je Quadratmeter (+2,5 % kommend von 8,00 €/m² bzw. Rang 3). Durch die geringe preisliche Dynamik bedeutet dieses einen Abstieg um vier Ränge. Weiterhin auf Rang 8 liegt Ingolstadt mit 8,10 Euro (kommend von 7,50 €/m², +8,0 %), gefolgt von Köln mit 8,00 Euro (+8,8 % kommend von 7,35 €/m² bzw. Rang 14). Der zehnte Platz mit einem Mietzins von 7,90 Euro je Quadratmeter ist gleich mehrfach vergeben: Neben dem Top-Markt Frankfurt (zusammen mit Mainz/Wiesbaden) liegen die Spitzenmieten auch in Mannheim und Karlsruhe auf demselben Niveau.

Der im Vergleich zu anderen Top-Märkten niedrige Mietpreiszuwachs in Frankfurt um 3,9 Prozent (kommend von 7,60 €/m² bzw. Rang 7) hat einen Abstieg um drei Plätze zur Folge. Der Markt Mainz/Wiesbaden verzeichnet einen Preisanstieg um 5,3 Prozent (kommend von 7,50 €/m² bzw. Rang 8), Mannheim +6,8 Prozent (kommend von 7,40 €/m² bzw. Rang 13) sowie Karlsruhe (im Vergleich zu H1 2023 ist dies eine Stagnation und Abstieg um fünf Ränge).

Das Ruhrgebiet ist weiterhin der günstigste Top-Markt nach dem oberen Wert der Mietpreisspanne für Neubauobjekte und positioniert sich aktuell auf Rang 15 mit 7,75 Euro pro Quadratmeter (H1 2023: Rang 18). Die Verteuerung um 19,2 Prozent (H1 2023: 6,50 €/m²) stellt allerdings den Spitzenwert unter allen Mietpreiszuwächsen dar.

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zuletzt editiert am 30. August 2024