Eine städtische Straße gesäumt von hohen Wohngebäuden mit geparkten Autos und Bäumen.
In deutschen Städten steigen die Mieten weiter – in Berlin stagnieren sie laut IW-Wohnindex vorübergehend. Der Kaufpreisanstieg fällt moderat aus. (Quelle: Pixabay)

Standorte & Märkte 2025-10-31T09:33:51.112Z Immobilienpreise steigen leicht, Mieten wachsen kräftig

Der IW-Wohnindex zeigt für das dritte Quartal 2025 steigende Kaufpreise und kräftig wachsende Mieten – mit einer Ausnahme in Berlin.

Im dritten Quartal 2025 sind die Wohnimmobilienpreise in Deutschland leicht gestiegen. Das zeigt der aktuelle Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Demnach verteuerten sich Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent. Ein Jahr zuvor waren sie noch 3,5 Prozent günstiger. Eigentumswohnungen kosteten im Jahresvergleich 2,6 Prozent mehr.

Auch regional zeigte sich ein breiter Aufwärtstrend: In der Stadt, auf dem Land und in den Metropolregionen zogen die Preise an. Besonders deutlich war der Anstieg bei Ein- und Zweifamilienhäusern im Umland großer Städte – hier lagen die Preise 4,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Neben stabileren Bauzinsen dürfte auch der Anstieg der Haushaltseinkommen zur verbesserten Erschwinglichkeit beigetragen haben.

Mieten steigen fast überall – Berlin fällt leicht zurück

Die Mietpreise legten im dritten Quartal kräftig zu: Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Neuvertragsmieten bundesweit um ein Prozent, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent. Besonders dynamisch entwickelten sich die Mieten in Düsseldorf (+5,6 %), Köln (+5,1 %) und Hamburg (+4,4 %).

Eine Ausnahme bildet Berlin: Dort gingen die Neuvertragsmieten leicht um 0,2 Prozent zurück. Das IW wertet den Rückgang jedoch nicht als Trendwende, sondern als temporäre Gegenbewegung nach dem starken Mietanstieg infolge des gekippten Mietendeckels.

Angebotsengpass bleibt bestehen

Trotz stabilisierter Preise sieht das IW keine Entspannung am Wohnungsmarkt. „Der Immobilienmarkt scheint sich auf einem neuen Normalzustand eingependelt zu haben“, sagt IW-Immobilienökonom Pekka Sagner. Die steigenden Preise seien ein Ausdruck des weiterhin unzureichenden Angebots: „Nach IW-Prognosen aus dem vergangenen Jahr müssten eigentlich jährlich 372.000 Wohnungen gebaut werden – in diesem Jahr rechnen die Experten jedoch nur mit 235.000 Fertigstellungen.“

Der vollständige Report steht auf der IW-Website kostenfrei zum Download bereit.

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zuletzt editiert am 31. Oktober 2025