Der Fernsehturm Stuttgart ragt majestätisch über die bewaldete Landschaft, mit der Stadt im Hintergrund.
Der Stuttgarter Investmentmarkt hat sich im ersten Halbjahr 2025 je nach Betrachtungsweise unterschiedlich entwickelt. (Quelle: Unsplash/Jan Bottinger)

Standorte & Märkte 2025-07-09T07:24:08.620Z Investmentmarkt Stuttgart: Mehr Deals, wenig Volumen

Stuttgarts Investmentmarkt zeigt 2025 mehr Abschlüsse, doch große Transaktionen und Preissignale bleiben aus.

Der Stuttgarter Investmentmarkt zeigt laut JLL Stuttgart im ersten Halbjahr 2025 eine gemischte Entwicklung. Im erweiterten Marktgebiet stieg das Transaktionsvolumen auf rund 340 Millionen Euro und lag damit acht Prozent über dem Vorjahreswert. Im eigentlichen Stadtgebiet dagegen sank das Volumen deutlich um 45 Prozent auf 91 Millionen Euro. Der Gesamtmarkt bliebt weiterhin klar unter dem Fünfjahresdurchschnitt.

Immerhin: Die Zahl der Transaktionen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 15 auf 23 Abschlüsse. „Zwar haben in diesem Zeitraum keine Großtransaktionen auf dem Stuttgarter Investmentmarkt stattgefunden, die gestiegene Anzahl der Abschlüsse unterstreicht aber unabhängig vom Volumen, dass der Wille zu Transaktionen vorhanden ist“, erklärt Georg Charlier, Niederlassungsleiter bei JLL Stuttgart. Der Markt sei wieder aktiver, Portfolios würden wieder häufiger gehandelt. Verlässliche Signale zu Preisniveaus blieben jedoch aus.

Auffällig bleibt die Zurückhaltung auf Verkäuferseite. Verkäufe erfolgen laut JLL vor allem bei akutem Liquiditätsbedarf und in kleineren Segmenten.

Logistik und Wohnen führen nach Volumen

Mit 52 Prozent war die Assetklasse Logistik/Industrie im ersten Halbjahr dominierend, gefolgt von Wohnimmobilien mit 27 Prozent und Büro mit 16 Prozent. Auf Transaktionstypen bezogen entfielen jeweils 38 Prozent auf Core- und Core-plus-Deals, während opportunistische Investments einen Anteil von 20 Prozent erreichten.

„Core-Produkte stehen im absoluten Fokus der Investoren“, so Charlier. „Dabei haben Investoren eine gute Verhandlungsposition. Bereits kleine Abweichungen von den Vorstellungen der Käufer können zu erheblichen Preisabschlägen führen.“

Spitzenrenditen: Uneinheitliche Entwicklung

Internationale Käufer waren an 43 Prozent des Transaktionsvolumens beteiligt und weiteten ihren Immobilienbestand per Saldo um rund 144 Millionen Euro aus. Bei den Spitzenrenditen zeigte sich ein differenziertes Bild: Für Industrie- und Logistikimmobilien stieg der Wert um zehn Basispunkte auf 4,40 Prozent – im Jahresvergleich jedoch ein Rückgang um fünf Basispunkte. Stabil blieben die Renditen für Büroobjekte (4,25 Prozent) und Einzelhandelsimmobilien in 1A-Lagen (3,70 Prozent).

Für die zweite Jahreshälfte erwartet JLL eine anziehende Marktaktivität – jedoch zunächst eher in Form einer steigenden Anzahl an Transaktionen als durch ein deutlich höheres Volumen. „Wir rechnen weiterhin damit, dass sich die Marktaktivität im zweiten Halbjahr verbessern wird“, so Charlier. „Allerdings wird sich diese nicht zwangsläufig in einer erheblichen Steigerung des Transaktionsvolumens, sondern zunächst in einer erhöhten Anzahl an Abschlüssen niederschlagen.“

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zuletzt editiert am 09. Juli 2025