Eine belebte Einkaufsstraße mit vielen Menschen, die an Geschäften vorbeigehen. Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen.
Köln verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerungsrate von knapp fünf Prozent. (Quelle: Vera Drewke)

Standorte & Märkte 2025-01-06T10:10:58.508Z Innenstädte 2024: Passantenfrequenzen steigen um 1,5 Prozent

Hystreet.com meldet erneut höhere Besucherzahlen in Innenstädten – Standorte wie München und Heidelberg mit deutlichen Zuwächsen.

Auch 2024 verzeichneten Deutschlands Innenstädte steigende Passantenfrequenzen. Laut der Jahresbilanz von Hystreet.com stiegen die Frequenzen um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Hystreet-Index „hyX“, der deutschlandweit Passantenbewegungen erfasst, erhöhte sich entsprechend um 1,5 Punkte auf 103,32. Den Spitzenwert erreichte er im Dezember mit 124,93 Punkten – getrieben vom gut besuchten Weihnachtsgeschäft, das vier Prozent mehr Besucher anzog als im Vorjahreszeitraum.

Besonders deutliche Zuwächse gab es in der Kaufinger Straße in München (+5,8 %), der Hauptstraße in Heidelberg (+5,7 %) und am Jungfernstieg in Hamburg (+5,5 %). Auch Hannover (Georgstraße), Düsseldorf (Flinger Straße), Köln (Ehrenstraße) und Nürnberg (Karolinenstraße) weisen Steigerungsraten von knapp fünf Prozent auf.

Die Spitzenreiter im Gesamtjahr waren erneut die Kaufinger Straße (30,5 Mio. Passanten) und die Neuhauser Straße (29 Mio.) in München, die Zeil in Frankfurt (23,7 Mio.) sowie die Georgstraße in Hannover (23,3 Mio.).

Einflussfaktoren: Verbraucherstimmung und Wetter

Schwankungen der Frequenzen zeigten sich vor allem bei Änderungen der Verbraucherstimmung und Wetterbedingungen. Beispielsweise wirkten sich ein Stimmungsrückgang und regnerisches Wetter im September negativ aus. Dennoch analysiert Hystreet-Geschäftsführer Julian Aengenvoort: „Die insgesamt positive Entwicklung der Frequenzdaten zeigt, dass sich das wirtschaftlich schwierige Umfeld nur für eher leichte Schwankungen der Besucherzahlen in den Innenstädten sorgt.“

Auch Nico Schröder, ebenfalls Geschäftsführer von Hystreet.com, unterstreicht die Bedeutung von Events: „Dies macht deutlich, dass die Innenstädte von den Menschen weiterhin als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens geschätzt werden, vor allem dann, wenn sie mit Events wie Städtefesten oder verkaufsoffenen Sonntagen attraktiv ‚bespielt‘ werden.“ Ein Beispiel hierfür sei der Black Friday 2024, an dem die Passantenfrequenzen um 48 Prozent gestiegen seien.

Herausforderung für den Einzelhandel

„Gleichwohl kämpfen viele Einzelhändler trotz gestiegener Passantenfrequenzen weiterhin darum, die Kunden auch in ihre Geschäfte zu ziehen und ihren Umsatz zu steigern“, erklärt Aengenvoort. Entscheidend hierfür sei, dass es dem stationären Einzelhandel gelinge, durch kreative Konzepte und spannende Erlebnisse aus den vielen Besucherinnen und Besuchern der Innenstädte auch Käuferinnen und Käufer zu machen.

Die Frequenzdaten von Hystreet.com gelten als besonders präzise: Mit Laserscannern an 322 Standorten in 112 Städten werden die Passanten vollautomatisiert gezählt – rund um die Uhr und mit einer Genauigkeit von 99 Prozent.

Ob der positive Trend der letzten beiden Jahre auch 2025 anhält, wird laut Aengenvoort „vor allem von der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängen – insbesondere von der Verunsicherung der Verbraucher im Kontext der anhaltenden Krisen.“

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zuletzt editiert am 10. Januar 2025