Hansemerkur startet mit dem „Finanzierungsfonds V“ ein neues Vehikel für Nachrang- und Whole-Loan-Finanzierungen bei Bestandsimmobilien im DACH-Raum.
Die Hansemerkur Grundvermögen hat ihren mittlerweile fünften Finanzierungsfonds aufgelegt. Der neue „Finanzierungsfonds V“ richtet sich an institutionelle Investoren und vergibt Darlehen für hochwertige Bestandsimmobilien in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ziel ist es, bestehende Refinanzierungslücken zu schließen und Finanzierungsspielräume außerhalb des klassischen Bankensektors zu erweitern.
Im Fokus stehen vorrangig Nachrangdarlehen und Whole-Loan-Finanzierungen. Dabei sind auch Konsortialfinanzierungen als Junior-Partner vorgesehen. Die Darlehensbeträge liegen zwischen 5 und 50 Millionen Euro. Die Beleihung erfolgt mit einem Loan-to-Value-Verhältnis von 60 bis 75 Prozent. Finanziert werden ausschließlich Cashflow-generierende Immobilien oder Refurbishment-Maßnahmen, etwa im Rahmen von „Manage to green“-Strategien. Projektentwicklungen bleiben ausgeschlossen.
Langfristige Kapitalbindung, ESG-konforme Ausrichtung
Der als Luxemburger Spezialfonds (S.C.S., SICAF-RAIF) konzipierte Debt-Fonds soll ein Volumen von bis zu 500 Millionen Euro erreichen. Die Hansemerkur Versicherungsgruppe wird dauerhaft mit 20 bis 30 Prozent am Portfolio beteiligt sein. Die Laufzeit des Fonds beträgt 15 Jahre, angestrebt wird eine jährliche Zielrendite von 6,5 Prozent nach Kosten.
Das Portfolio umfasst Immobilien aus verschiedenen Nutzungsarten, darunter Büro-, Wohn- und Einzelhandelsobjekte sowie Hotels, Logistikimmobilien, gemischt genutzte Liegenschaften und Parkhäuser. Investiert wird bevorzugt in etablierte Lagen oder in Märkte mit erkennbarem Entwicklungspotenzial. Der Fonds ist als Artikel-8-Fonds im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert und berücksichtigt ökologische, soziale und unternehmerische Kriterien (ESG) im Investitionsprozess.
„Nur finanzieren, was wir auch kaufen würden“
Laut Malte Andes, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Hansemerkur Grundvermögen, setzt das Unternehmen erneut auf einen Seeding-Ansatz: „Wir starten unsere Fonds immer mit Anfangsinvestitionen, für welche die Hansemerkur das Eigenkapital bereitstellt. Dann öffnen wir sie für Dritte. Auf diese Weise weiß jeder, worauf er sich einlässt – ein großer Vorteil gegenüber ,Blind-Pools‘.“

Auch Antje Gause, Leiterin Finanzierung und Beteiligungsmanagement, betont den Investmentfokus: „Wir folgen dem Prinzip, dass wir nur finanzieren, was wir grundsätzlich auch ankaufen würden. Wir analysieren also sehr sorgfältig, auch mit Unterstützung unseres Investmentteams.“ Derzeit befinden sich mehrere mögliche Finanzierungen in Prüfung.
Die AIFM- und Administrationsfunktion für den Fonds übernimmt die Hauck & Aufhäuser Fund Services Group. Sie betreut bereits andere Vehikel der Hansemerkur Grundvermögen und soll auch beim neuen Fonds eine ganzheitliche Strukturierung und Abwicklung sicherstellen.
Die Hansemerkur Grundvermögen verwaltet aktuell ein Immobilienvermögen von mehr als sieben Milliarden Euro. Rund eine Milliarde Euro entfällt dabei auf den Bereich der Finanzierungsfonds.