Der Rückgang beim Fertigteilbau fällt 2024 geringer aus als bei konventionellen Bauweisen – vor allem Wohnheime legen zu.
Die schwache Baukonjunktur hinterlässt auch im Fertigteilbau deutliche Spuren – allerdings weniger gravierend als im konventionellen Wohnungsneubau. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank die Zahl der fertiggestellten Wohngebäude in Fertigteilbauweise 2024 um 15,5 Prozent auf rund 16.900 Objekte. Im Vergleich dazu verzeichnete der Neubau in klassischer Bauweise einen Rückgang um 23,0 Prozent.
Am stärksten betroffen war der Bau von Einfamilienhäusern – dem volumenstärksten Segment im Fertigteilbau. Mit rund 14.300 fertiggestellten Einfamilien-Fertighäusern lag der Wert 14,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau und so niedrig wie zuletzt 2014. In konventioneller Bauweise fiel der Rückgang noch stärker aus: 2024 wurden mit rund 40.100 Einfamilienhäusern 24,3 Prozent weniger errichtet als 2023 – der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung.
Auch der Bau von Zwei- und Mehrfamilienhäusern in Fertigteilbauweise war rückläufig. So sank die Zahl der Zweifamilienhäuser um 24,2 Prozent, die der Wohngebäude mit mindestens drei Wohnungen um 4,9 Prozent. Währenddessen schrumpfte der konventionelle Mehrfamilienhausbau deutlich stärker: minus 15,4 Prozent bei Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen, minus 26,7 Prozent bei Zweifamilienhäusern.
Einen gegenläufigen Trend verzeichnete das Segment der Wohnheime in Fertigteilbauweise: Hier stieg die Zahl der Fertigstellungen um 53,8 Prozent auf 60 Objekte. In klassischer Bauweise hingegen wurden 2024 rund 100 Wohnheime errichtet – ein Rückgang von 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mit einem Anteil von 90,9 Prozent waren private Haushalte 2024 weiterhin die Hauptakteure im Fertigteilbau. Unternehmen stellten 7,9 Prozent der Bauherren, öffentliche Träger lediglich 1,1 Prozent.
Moderater Preisanstieg im Fertigteilbau
Die Baupreise für Einfamilien-Fertighäuser legten 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent zu. Zum Vergleich: Bei konventionell errichteten Wohngebäuden lag der Preisauftrieb bei 2,9 Prozent. Im Zehnjahresvergleich betrug die Preissteigerung 62,2 Prozent (Fertigteilbau) beziehungsweise 67,5 Prozent (konventionelle Bauweise).
Angesichts der gestiegenen Baukosten könnten Fertigteilbauten künftig stärker als kosteneffiziente Alternative ins Blickfeld von Entwicklern und Investoren rücken.
