Eine Szene in einem Baumarkt, die den Kassenbereich zeigt, wo Kunden ihre Einkäufe tätigen.
Fachmärkte dominieren das Transaktionsgeschehen im zweiten Quartal. (Quelle: unsplash)

Standorte & Märkte 2025-07-15T11:48:18.991Z Fachmärkte dominieren im zweiten Quartal den Investmentmarkt

Der Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien zieht an. Vor allem Fachmärkte sorgen für steigende Abschlüsse und höhere Volumina.

Der deutsche Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien hat im ersten Halbjahr 2025 ein Transaktionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro erreicht, ein Anstieg von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das meldet JLL. Zwar bleibt das Ergebnis noch 15 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt, dennoch zeigt der Markt eine klare Belebung. Die Zahl der Abschlüsse stieg von 96 auf 112.

Fachmarktprodukte standen erneut im Zentrum der Investorenaktivität. Insgesamt entfielen 64 Prozent des Transaktionsvolumens auf dieses Segment. Besonders hervor sticht der Anteil nicht lebensmittelgeankerter Fachmärkte, deren Marktanteil im Vergleich zu früheren Perioden deutlich zulegte, laut JLL unter anderem begünstigt durch mehrere Portfoliotransaktionen.

Drei Großtransaktionen prägen das Halbjahr Wesentlichen Anteil am Gesamtvolumen hatten drei Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich, darunter die Übernahme der Porta-Gruppe durch XXXLutz. Zusammengenommen überschreiten diese Deals ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro, mehr als die vier vergleichbaren Großabschlüsse im ersten Halbjahr 2024.

Während Supermärkte im ersten Quartal noch stark vertreten waren, verschob sich der Fokus im zweiten Quartal. Fachmärkte machten mit 36 Prozent den größten Einzelanteil am Volumen aus, gefolgt von Supermärkten (20 Prozent) und Fachmarktzentren (acht Prozent). Shoppingcenter erreichten 20 Prozent, Geschäftshäuser 13 Prozent und Warenhäuser nur drei Prozent.

Geschäftshäuser und Shoppingcenter gewinnen an Dynamik

Trotz des geringen Anteils bei Warenhäusern verzeichnete JLL mit dem Ankauf einer Galeria-Immobilie in Freiburg einen der ersten Deals bestehender Warenhäuser. Auch bei Geschäftshäusern, sowohl in A- als auch in B-Städten, sieht Sarah Hoffmann, Head of Retail Investment JLL Germany, eine steigende Ankaufsaktivität. Mehrere Abschlüsse befinden sich derzeit in der Finalisierung. Für das zweite Halbjahr wird mit einem wachsenden Transaktionsvolumen in diesem Segment ebenso wie bei Shoppingcentern gerechnet.

Core-plus-Strategien rücken in den Fokus Im Vergleich der Risikoprofile zeigt sich eine Verlagerung vom klassischen Core-Segment hin zu Core-plus-Objekten, die mit 48 Prozent den größten Anteil stellen. Core folgt mit 26 Prozent, Value Add mit 15 Prozent, opportunistische Investments kommen auf elf Prozent.

Internationale Investoren bleiben aktiv: Sie trugen 62 Prozent der Ankäufe bei, während sie nur 27 Prozent der Verkäufe stellten – ein Nettoaufbau von mehr als einer Milliarde Euro.

Spitzenrenditen stabil

Die Spitzenrenditen zeigen sich im zweiten Quartal stabil. In München liegt der Wert für Geschäftshäuser weiterhin bei 3,2 Prozent. Es folgen Berlin und Hamburg (je 3,4 Prozent), Frankfurt (3,5 Prozent), Düsseldorf (3,6 Prozent) sowie Stuttgart und Köln (je 3,7 Prozent). Auch bei Shoppingcentern (5,9 Prozent), einzelnen Fachmärkten (5,9 Prozent) und Fachmarktzentren (4,6 Prozent) blieben die Renditen unverändert.

„Wir beobachten eine anhaltend dynamische Transaktionsaktivität in allen Retail-Subsegmenten“, so Hoffmann. Die Angebotsstruktur sei derzeit breit gefächert, von renditeorientierten Investments bis zu hochwertigen Core-Produkten.

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zuletzt editiert am 16. Juli 2025