Die angespannte Lage auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt wirkt sich zunehmend auf das Umland aus. (Quelle: Pixabay)

Standorte & Märkte 2025-07-08T09:54:54.862Z Düsseldorfer Umland: Mieten steigen deutlich

Wüest Partner analysiert die Märkte im Düsseldorfer Umland: Mieten steigen stark, Kaufpreise sinken.

Die angespannte Lage auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt wirkt sich zunehmend auf das Umland aus. Hohe Mieten und knapper Wohnraum in der Landeshauptstadt sorgen dafür, dass immer mehr Wohnungssuchende in benachbarte Städte ausweichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktanalyse von Wüest Partner, die 22 Städte und Gemeinden rund um die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt untersucht hat.

Zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2025 stiegen die Angebotsmieten in der Region im Durchschnitt um 16,6 Prozent. Besonders stark war der Zuwachs in Langenfeld (+21,3 Prozent), Meerbusch (+21,2 Prozent) und Mülheim an der Ruhr (+20,1 Prozent). Zum Vergleich: In Düsseldorf selbst lag der Anstieg bei 21,0 Prozent.

In Meerbusch erreichte die durchschnittliche Angebotsmiete mit 13,02 Euro pro Quadratmeter das höchste Niveau im Umland, gefolgt von Langenfeld mit 11,96 Euro – weiterhin unter dem Düsseldorfer Durchschnitt von 14,61 Euro pro Quadratmeter.

Kaufpreise unter Druck – mit regionalen Ausreißern

Im Gegensatz zur Mietentwicklung verzeichnen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen rückläufige Tendenzen. Im Umland sanken sie im Mittel um 4,9 Prozent, in Düsseldorf sogar um 10,1 Prozent. Die deutlichsten Rückgänge registrierte Wüest Partner in Mettmann (–20,1 Prozent) und Leichlingen (–16,7 Prozent).

Gegen den Trend entwickelten sich Duisburg (+9,9 Prozent) und Wuppertal (+6,8 Prozent) positiv. Duisburg bleibt mit 1.949 Euro pro Quadratmeter dennoch die günstigste Kommune, während Meerbusch (3.869 Euro) und Langenfeld (3.641 Euro) die höchsten Werte im Umland aufweisen.

Auch bei Einfamilienhäusern zeigen sich regionale Unterschiede: In Viersen (+9,8 Prozent) und Velbert (+8,5 Prozent) stiegen die Preise, während sie in Hilden (–10,5 Prozent) und Langenfeld (–12,8 Prozent) sanken. Spitzenreiter beim Preisniveau ist weiterhin Düsseldorf mit 5.550 Euro pro Quadratmeter, vor Meerbusch mit 4.860 Euro.

Zunehmende Einwohnerzahlen verzeichnen Monheim am Rhein (+7,1 Prozent) und Korschenbroich (+3,8 Prozent), die zugleich ihren Wohnungsbestand deutlich erweitern. Rückläufige Entwicklungen gibt es hingegen in Erkrath, Willich sowie Hilden und Wülfrath.

Kaarst mit bester Bewertung im Standort-Ranking

Im aktuellen Standort-Ranking von Wüest Partner erreicht Kaarst den Spitzenplatz, dicht gefolgt von Neuss. Bewertet wurden unter anderem Miet- und Kaufpreisentwicklung, Bevölkerungsdynamik, Wohnungsangebot, Erreichbarkeit und Beschäftigung. Kaarst überzeugte mit guter Anbindung, hoher Lebensqualität und einem stabilen Marktumfeld. Neuss punktete trotz seiner Größe mit moderner Infrastruktur und attraktiven Wohnlagen.

Fundierte Entscheidungsgrundlage für den Markt

„Die Analyse zeigt, wie unterschiedlich sich das Düsseldorfer Umland entwickelt“, erklärt Stefan Möller, Expert Data Scientist bei Wüest Partner. „Steigende Mieten bei gleichzeitig sinkenden Kaufpreisen – diese gegenläufige Entwicklung prägt aktuell viele Städte rund um Düsseldorf. Für Kommunen, Investoren und Projektentwickler wird es immer wichtiger, regionale Märkte differenziert zu betrachten und Entwicklungen präzise einzuordnen.“

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zuletzt editiert am 08. Juli 2025