Ein modernes Bürogebäude mit Glasfassade und markantem Design unter blauem Himmel.
In den A-Städten lag der durchschnittliche Anstieg der Spitzenmieten laut gif-Büromarkterhebung bei 6,4 Prozent. Unser Symbolbild zeigt das Spiegel-Gebäude Ericusspitze in der Hamburger Hafencity. (Quelle: Pixabay)

Standorte & Märkte 2025-05-14T14:15:37.032Z Bürovermietungsmarkt: Erholung mit regionalen Unterschieden

Belebung am Bürovermietungsmarkt 2024: Steigende Mieten und starkes Wachstum in B-Städten – jedoch wachsende Leerstände und sinkende Bauaktivität.

Der deutsche Bürovermietungsmarkt verzeichnet im Jahr 2024 eine deutliche Belebung. Laut aktueller Büromarkterhebung der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V. stieg das bundesweite Umsatzvolumen in den 13 analysierten A- und B-Städten um 14,5 Prozent auf rund 3,17 Millionen Quadratmeter. Damit setzt sich die Erholung nach dem Rückgang im Vorjahr fort – das Vor-Corona-Niveau bleibt jedoch unerreicht.

Besonders stark entwickelte sich der Flächenumsatz in den B-Städten mit einem Plus von 43,7 Prozent auf 583.000 Quadratmeter. Bonn und Hannover verzeichneten dabei die höchsten Zuwächse. In den A-Städten betrug das Wachstum 9,5 Prozent. Öffentliche Anmietungen – etwa in Hamburg und Bonn – wirkten stabilisierend. Regional zeigt sich ein heterogenes Bild: Während Köln stark zulegte, verlor Düsseldorf an Dynamik.

Trotz des Nachfrageanstiegs stieg auch die Leerstandsquote weiter an. In den betrachteten Städten kletterte sie auf durchschnittlich 7,0 Prozent – in den A-Städten auf 7,3 Prozent, in den B-Städten auf 5,4 Prozent. Als Hauptursache gilt die zurückhaltende Flächennachfrage durch privatwirtschaftliche Großnutzer.

Die Spitzenmieten entwickelten sich dennoch positiv. In den A-Städten stiegen sie im Schnitt um 6,4 Prozent, in den B-Städten um 6,9 Prozent. München erreichte mit 67,00 Euro je Quadratmeter einen neuen Höchstwert. Bei den Durchschnittsmieten war das Bild differenzierter: Während Stuttgart und Frankfurt zulegten, gab es in Düsseldorf und Hamburg Rückgänge. In den B-Städten gingen die Durchschnittsmieten im Mittel leicht zurück.

Bauaktivität nimmt spürbar ab

Die Bauaktivität fiel im Jahr 2024 deutlich geringer aus als erwartet. Mit 1,56 Millionen Quadratmetern lag das Fertigstellungsvolumen 15,1 Prozent unter dem Vorjahr – die ursprüngliche Prognose für 2024 lag bei 2,26 Millionen Quadratmetern. Verzögerungen bei laufenden Projekten deuten auf eine weitere Zurückhaltung im Entwicklungsbereich hin.

Die Erhebung bestätigt: Der Bürovermietungsmarkt befindet sich im Strukturwandel. ESG-konforme Premiumflächen in zentralen Lagen sind gefragt, während weniger wettbewerbsfähige Bestände unter Druck geraten. Die gif erwartet, dass sich diese Marktteilung weiter verfestigt.

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zuletzt editiert am 14. Mai 2025