Laut dem neuen Arcadis-Baukostenindex zählt München zu den teuersten Städten für Bauprojekte weltweit – mit Folgen für Investoren und Entwickler.
Der internationale Baukostenindex des Planungs- und Beratungsunternehmens Arcadis stuft München auch 2025 als einen der teuersten Standorte für Bauvorhaben weltweit ein. Im aktuellen Ranking belegt die bayerische Landeshauptstadt Platz vier – hinter Genf, London und Zürich. Damit liegt München vor New York City und zählt erneut zu den Spitzenreitern unter den 100 analysierten Städten.
Der „International Construction Costs Report“ (ICC) von Arcadis analysiert jährlich die Baukosten in 100 Städten und 20 Gebäudetypen weltweit. Der Bericht bietet Orientierung für Investoren, Projektentwickler und Bauherren im internationalen Vergleich.
Komplexität und Kostenbelastung in urbanen Märkten
Den Ergebnissen zufolge treiben insbesondere der Mangel an Fachkräften, regulatorische Anforderungen und hohe Nachfragedynamiken die Baukosten in Europa und Nordamerika. Während sich die Märkte 2024 leicht stabilisierten, wirken geopolitische Unsicherheiten und konjunkturelle Risiken 2025 zunehmend belastend.
Juud Tempelman, Global President of Places bei Arcadis, betont die Bedeutung vorausschauender Projektsteuerung: „Veränderung schafft Chancen, und in einer Welt zunehmender Komplexität und begrenzter finanzieller Mittel sind die erfolgreichsten Projekte diejenigen, die visionäre Ideen mit sorgfältiger Planung und anpassungsfähigem Design kombinieren.“
Deutsche Städte unter Druck – aber mit Wachstumsfeldern
Neben München sind auch Berlin (Rang 19, Vorjahr: 25) und Frankfurt (Rang 34, Vorjahr: 37) unter den 100 teuersten Bauorten gelistet. Die steigenden Baukosten in Deutschland werden unter anderem durch hohe Zinsen, Materialpreise und Arbeitskosten beeinflusst. Infolge dessen bleibt die Projektpipeline angespannt.
Gleichzeitig existieren laut Arcadis Potenziale in einzelnen Segmenten: Der Netzausbau im Energie- und Bahnsektor, aber auch der Markt für Rechenzentren bleibt wachstumsstark. Weniger dynamisch zeigt sich derzeit das Umfeld für Halbleiter- und Gigafabrikprojekte – hier kommt es zunehmend zu Pausen oder Verzögerungen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Die für Bauherren günstigsten Städte sind in diesem Jahr Delhi (Platz 97), Kuala Lumpur (Platz 98), Bengaluru (Platz 99) und Buenos Aires (Platz 100).