Building Information Modeling ermöglicht Immobilienentwicklern, bestehende Geschäftsmodelle zu transformieren und neue Modelle zu entwickeln. Von Dr. Erik Boska und Jakob Przybylo
Die digitale Bewirtschaftung von Immobilien sowie der Nachweis und die Erfüllung von ESG-Kriterien werden auf der institutionellen Immobilienkäuferseite verstärkt nachgefragt. Building Information Modeling (BIM) entwickelt sich zur Standardarbeitsmethode für den gesamten Lebenszyklus von Immobilien. Bereits heute können Immobilienentwickler mit BIM ihr bestehendes Geschäftsmodell transformieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln.
Welchen konkreten Nutzen liefert BIM für Immobilienentwickler? Welche Elemente des Geschäftsmodells müssen weiterentwickelt werden und wie müssen Immobilienentwickler reagieren, um die neuen Anforderungen des Marktes durch den Einsatz von BIM erfolgreich umsetzen zu können?
BIM für Immobilienentwickler – Geschäftsmodelle transformieren und entwickeln
Ausführliche Informationen zum Thema „BIM für Immobilienentwickler – bestehende Geschäftsmodelle transformieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln” bietet das gleichnamige Whitepaper, das 4builders gemeinsam mit Diconomy publiziert. Hier ein Blick in die Inhalte:
- Nutzen von BIM für den Immobilienentwickler
- Vorteile, Handlungsfelder und Herausforderungen im Umgang mit BIM
- Grundlegende Schritte zur praxisorientierten BIM-Einführung
- Bestehende Geschäftsprozesse optimieren
- Ausblick und neue Geschäftsmodelle
Zum Download: Sie finden das Whitepaper auf www.4builders.net
Um mit BIM Optimierungspotenziale zu heben, sind Immobilienentwickler aufgefordert, die Arbeitsmethode BIM im Unternehmen strukturiert einzuführen und ihre Geschäftsprozesse konsequent darauf auszurichten. Unternehmensinterne Bereiche wie Management, Personal, Marketing, IT und insbesondere die operativen Bereiche der Wertschöpfungskette sind weiterzuentwickeln.
Das Geschäftsmodell des Projektentwicklers erfährt mit der Einführung von BIM eine Schwerpunktverlagerung. Die verstärkt integrierte Arbeitsweise von allen Projektbeteiligten am BIM-Modell und die damit verbundenen, vernetzten Leistungen verändern die Anforderungen an die Schlüsselpartner („Key Partners” wie Planer und Ausführende) sowie das Wertangebot („Value Proposition”) von Immobilienentwicklern.
Vernetzung von Prozessen
Die gesamte Wertschöpfungskette wird nun als eine Vernetzung von Prozessen und weniger als einzelne, voneinander losgelöste Leistungsphasen betrachtet. Somit entsteht verstärkt ein ganzheitliches Lösungsangebot für die Immobilie im Sinne eines Produktes.
Zusätzlich zu der Realisierung der Optimierungspotenziale sind durch den Einsatz von BIM neue Geschäftsperspektiven und -modelle im Vormarsch. Beispielsweise im Gebäudebetrieb beruhen diese häufig auf der präzisen digitalen Gebäudedokumentation mit dem digitalen Gebäudezwilling. Damit sind Materialien, Produkte und ihre Historie genau verortet.
Gegenüber der heutigen Praxis existieren erweiterte Informationen über die Immobilie. Auf dieser Grundlage können nachhaltige Entscheidungen für die effiziente Instandsetzung, einen zügigen Nutzerwechsel und Recylingmaßnahmen getroffen werden. Über diese herkömmlichen Entwicklungen hinaus sind lebenszyklusorientierte Serviceleistungen und Geschäftsmodelle wie beispielsweise Leasing von Heizungs- und Photovoltaik-Anlagen naheliegend und werden bereits verstärkt eingeführt.
Dr. Erik Boska ist Technischer Leiter Bau- und Projektmanagement bei der GHW Bauprojekte GmbH, Jakob Przybylo ist Geschäftsführer der DT Bau GmbH.