Aygül Özkan vom ZIA
ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan (Quelle: Dennis Williamson)

Standorte & Märkte 2025-02-18T10:22:18.507Z „Neue Bundesregierung muss Neustart beim Wohnungsbau schaffen“

Die Zahl der Baugenehmigungen ist 2024 auf den niedrigsten Stand seit 2010 gesunken. Der ZIA fordert Maßnahmen zur Beschleunigung und Deregulierung.

Die Immobilienbranche ruft angesichts der stark gesunkenen Baugenehmigungszahlen für 2024 zu einem grundlegenden Kurswechsel in der Wohnungsbaupolitik auf. „Deutschland darf sich nicht an Wohnungsmangel gewöhnen, sondern es braucht neue Antworten der Politik auf eine verschärfte Lage“, erklärt Aygül Özkan, Hauptgeschäftsführerin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). Sie fordert eine koordinierte Strategie von Bund, Ländern und Kommunen, um den Wohnungsbau zu beschleunigen.

Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2024 nur 215.900 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang um 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht 43.700 weniger genehmigten Einheiten und markiert den niedrigsten Stand seit 14 Jahren. Die von der Bundesregierung angestrebte Zielmarke von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wurde damit deutlich verfehlt.

ZIA fordert konkrete Maßnahmen

Um den Wohnungsbau anzukurbeln, schlägt der ZIA unter anderem folgende Maßnahmen vor:

  • Deregulierung vorantreiben und Bauvorschriften vereinfachen, z. B. durch den „Gebäudetyp E“
  • Bauland aktivieren und Gestehungskosten senken
  • Sonderregeln aus dem Baugesetzbuch für Flüchtlingsunterkünfte auf den gesamten Wohnungsbau ausweite
  • Energetische Sanierung gezielt für Immobilien mit schlechter Effizienz fördern („Worst-first“-Ansatz)
  • Grunderwerbssteuer temporär senken oder aussetzen und auf kommunale Abschöpfungsmodelle verzichten

Mit Blick auf die kommende Bundesregierung fordert der ZIA ein entschlossenes Handeln, um die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau nachhaltig zu verbessern.

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zuletzt editiert am 18. Februar 2025