
9. March 2023 "Zuhören, hinhören und dann auch machen"
Der ZIA ist nicht nur Branchensprachrohr, sondern hat mit Aygül Özkan eine bekannte ehemalige Politikerin an der Spitze der Geschäftsführung. Wir sprachen mit ihr ausführlich über Diversität, Digitalisierung, privaten Ausgleich zum hektischen Alltag und natürlich den Zentralen Immobilien Ausschuss.
Frau Özkan, Sie sind jetzt seit etwas über zwei Jahren in der Geschäftsführung des ZIA. Wie ist Ihre Zwischenbilanz?
Aygül Özkan: Das waren zweieinhalb sehr ungewöhnliche Jahre: Ruhiger Alltag war ganz selten. Als ich im September 2020 kam, waren unser Arbeiten und unsere Interaktion mit unseren Mitgliedern und der Politik durch Corona massiv beeinflusst. 2021 war die Pandemie nicht vorbei. Deren Auswirkungen und die Frage, wie wir nach den Lockdowns wieder zur Normalität finden können, haben fast alle Ausschüsse des ZIA beschäftigt. Insbesondere die Immobilienakteure, die in den Nutzungsklassen Handel-, Hotel und Büroimmobilien engagiert sind, haben wir dann aktiv begleitet.
Wir haben in 2022 in der ZIA-Arbeit zwei Lücken schließen können. Mit der Einrichtung der beiden Ausschüsse Bauen und Facility-Management wurden sehr wichtige Themen der Immobilienwirtschaft mit der Expertise unserer Mitglieder in unsere Arbeit integriert. 2022 hat dann noch einmal so viele ernste Veränderung gebracht, bei denen sich für mich gezeigt hat, dass der ZIA ein entscheidendes kommunikatives Bindeglied zwischen der Immobilienwirtschaft, Wirtschaft im Allgemeinen und der Politik ist.
Um politisches Handeln einzufordern, hat der ZIA zuletzt die Initiative ergriffen und einen gemeinsamen Appell von 17 Verbänden und Kammern angestoßen. Das gab es so nie zuvor und zeigte zugleich den Ernst der Lage auf. Das gemeinsame Papier war eine Art Notruf – und wurde auch so verstanden. Nur wenige Wochen später hat Bundesbauministerin Klara Geywitz die Präsidentinnen und Präsidenten dieser Verbände zu einem Gespräch eingeladen, um zu schauen, was konkret passieren muss. Dieser Prozess läuft gerade.
Wie hat sich denn die Verbindung zur Politik entwickelt?
Aygül Özkan: Wir haben sie in den vergangenen zweieinhalb Jahren noch einmal intensivieren können. Erst kürzlich waren wir mit der Führungsspitze des ZIA im Kanzleramt, und wir haben in diesem Winter mit mehreren Bundesministern die drängendsten Themen der Immobilienwirtschaft diskutieren und eben auch platzieren können.
Ein Schlüsselthema bei uns ist auch: Digitalisierung – also die Frage, wie wir innovative Unternehmen und Technologien in unseren immobilienwirtschaftlichen Alltag einbinden und damit nochmal einen Schub in Richtung Klimaneutralität und Energieeffizienz bringen können. Das haben wir stärker in den Fokus gerückt. Sicher sind wir hier noch lange nicht am Ende, aber wir haben mit der Proptech-Plattform, die im Oktober 2021 gestartet ist und auf der sich mittlerweile über 60 Proptech-Unternehmer engagieren, schon mal gute Voraussetzungen geschaffen.
Und persönlich?
Aygül Özkan: In meinem bisherigen beruflichen Werdegang haben meist zwei wichtige Faktoren eine Rolle gespielt...
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