Würzburg wird klimaneutral: Drees & Sommer erarbeitet Sanierungsfahrplan für öffentliche Liegenschaften.
Die Stadt Würzburg will ihre Verwaltung bis 2028 klimaneutral aufstellen. Dazu hat sie gemeinsam mit Drees & Sommer einen energetischen Sanierungsfahrplan für 20 kommunale Liegenschaften erstellt. Ziel ist es, die städtischen Gebäude Schritt für Schritt energetisch zu optimieren, darunter Feuerwachen, Rathäuser und Mehrzweckhallen.
Die Analyse umfasst rund 200 Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 33 Millionen Euro. Umgesetzt sollen diese einen jährlichen CO₂-Ausstoß von 900 Tonnen vermeiden und rund eine Million Euro Betriebskosten pro Jahr einsparen. Damit könnte sich die Investition langfristig selbst tragen.
Im Sinne der Strategie „worst first“ konzentriert sich die Stadt zunächst auf jene Gebäude mit dem höchsten Energieverbrauch. Viele der Objekte stammen aus den 1960er- und 1970er-Jahren, mit entsprechend veralteter Bausubstanz und Technik.
„Unsere öffentlichen Gebäude haben eine Vorbildfunktion“, sagt Oberbürgermeister Martin Heilig. „Sie sollen die Stadtgesellschaft und Wirtschaft motivieren, ebenfalls in energetische Sanierung zu investieren.“
Sanierungsfahrplan mit Priorisierung
Der Fahrplan bewertet baulichen Zustand, CO₂-Einsparpotenziale, Investitionskosten und Amortisationszeiten jeder einzelnen Liegenschaft. Zu den empfohlenen Maßnahmen zählen unter anderem Wärmepumpen, Photovoltaik, Batteriespeicher sowie Dach- und Fassadenbegrünungen. Auch kurze Umsetzungsmaßnahmen mit hohem Einsparpotenzial („Quick Wins“) sind enthalten.
„Wir haben alle Maßnahmen hinsichtlich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit priorisiert“, sagt Moritz Decker, Experte für Klimaneutralität bei Drees & Sommer. Ergänzend wurde ein kapazitätsoptimierter Zeitplan entwickelt, der sich an verfügbaren Mitteln und personellen Ressourcen orientiert.
Für einzelne Maßnahmen stehen Förderprogramme und steuerliche Anreize bereit. Dennoch kritisiert Decker, dass die bestehenden Mittel nicht ausreichen, um die nötige Sanierungsquote von drei Prozent zu erreichen: „Allein können Kommunen die Investitionen nicht stemmen.“
Ein Beispiel wie Würzburg könne jedoch auch für andere Städte als Modell dienen. Heilig betont: „Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Sie gelingt nur, wenn Stadtverwaltung, Bürgerschaft und Wirtschaft gemeinsam handeln.“
