Der Wohnungskonzern Vonovia präsentiert seine Geschäftszahlen 2022: Die Einnahmen sind gestiegen, der Neubau momentan läuft noch.
Die Vonovia SE blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Das Unternehmen verzeichnete eine positive Entwicklung wesentlicher Unternehmenskennzahlen im Vergleich zum Vorjahr. So erhöhte sich das EBITDA um 22,6 Prozent, der FFO stieg um 20,1 Prozent.
Vonovia hat die Integration der Deutsche Wohnen erfolgreich abgeschlossen, hieß es in der Bilanz-Mitteilung. Die Zufriedenheit der Mieterschaft sei auf den höchsten Stand seit Beginn der Erhebung gestiegen. "Der Leerstand ist auf ein Allzeittief gesunken und es gibt nahezu keine Mietausfälle."
Was die Neubauaktivitäten angeht, so bezeichnet Vonovia ihr weiteres Vorgehen als "Fokussierung": Man konzentriere sich vorerst auf bereits gestartete Bauvorhaben, so CEO Rolf Buch. „Vonovia wird 2023 rund 3.450 Wohnungen fertigstellen, von knapp 10.000 Wohnungen, die sich aktuell im Bau befinden. Den Beginn neuer Projekte haben wir jedoch verschoben, weil wir als Bauträger stabile Rahmenbedingungen und Planungssicherheit benötigen.“ Im vergangenen Jahr hat Vonovia insgesamt 3.749 neue Wohnungen fertiggestellt (2021: 2200 Wohnungen).
"Loslegen, sobald wir mehr Klarheit haben"
„Alle Projekte, bei denen der Baustart verschoben wurde, werden wir in den nächsten Monaten so weit vorbereiten, dass wir loslegen können, sobald wir bei den Kosten mehr Klarheit haben“, betonte Buch. Das langfristige Potenzial liege bei 60.000 neuen Wohnungen.
Zur künftigen Attraktivität von Wohnimmobilien heißt es in der Mitteilung: Die strukturellen Werttreiber für Wohnimmobilien bleiben weiter intakt. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Ballungszentren bleibt bei einer gleichzeitig starken Nachfrage und stagnierendem Angebot bestehen. Rolf Buch: „Wir können kaum noch freie Wohnungen anbieten, sehen aber nach wie vor eine sehr hohe Nachfrage gerade in attraktiven Metropolregionen.“ Die Leerstandsquote von Vonovia war zum Stichtag 31. Dezember 2022 mit 2,0 Prozent auf einem so niedrigen Niveau wie noch nie zuvor in der Unternehmensgeschichte.
Vonovia investiert auch künftig in Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Vor Kurzem hat Vonovia eine Kooperation mit dem Proptech-Unternehmen Gropyus abgeschlossen und damit die Zusammenarbeit für leistbaren, nachhaltigen Neubau und den digitalen Betrieb von Gebäuden gestärkt.
Für das Geschäftsjahr 2023 prognostiziert Vonovia einen Anstieg der Summe der Segmenterlöse auf 6,40 bis 7,20 Milliarden Euro (2022: 6,3 Milliarden Euro). Das gesamte EBITDA wird voraussichtlich in der Spanne von 2,60 bis 2,85 Milliarden Euro (2022: 2,8 Milliarden Euro), der FFO in der Spanne von 1,75 bis 1,95 Milliarden Euro (2022: 2,0 Milliarden Euro) liegen. Für das Geschäftssegment Development geht das Unternehmen aufgrund der geringeren Neubauaktivitäten von einem deutlichen Rückgang des EBITDA aus. Für Modernisierung und Neubau wird Vonovia etwa 850 Milliarden Euro ausgeben. 2022 investierte das Unternehmen 2,3 Milliarden Euro in den eigenen Bestand, davon 840 Millionen Euro in die energetische Sanierung.
Dividende fast halbiert
Eine Dividende wird Vonovia auszahlen, obwohl aus der Politik Forderungen kamen, stattdessen dieses Geld für Neubau zurückzulegen. Sie soll 0,85 Euro pro Aktie betragen, was aber deutlich unter dem Vorjahresbetrag von 1,66 Euro je Aktie liegt. Rolf Buch legt Wert auf "eine Balance von Dividendenkontinuität und Kapitaldisziplin. Beides erachten wir für gleichermaßen wichtig". Dazu gehöre auch die "verantwortungsvolle Ausschüttung" einer Dividende. Die Ausschüttungsquote beträgt rund 70 Prozent des FFO.
Ebenfalls interessant: