Eine moderne Wohnanlage mit mehreren Etagen, umgeben von Menschen, die sich auf dem Vorplatz bewegen.
Die Visualisierung zeigt das Quartier Schützengarten in Dresden, das Teil des Deals mit der HIH Invest ist. (Quelle: Buwog)

Investment 2024-10-04T07:29:01.812Z Vonovia erlöst 1,8 Milliarden Euro mit drei Transaktionen

Der Wohnungskonzern Vonovia stärkt seine Finanzen durch Verkäufe in Entwicklung und Pflege sowie eine Partnerschaft mit Apollo.

Vonovia hat weitere 1,8 Milliarden Euro an Liquidität hinzugewonnen. Bereits bei Bekanntgabe von Verkaufserlösen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro anlässlich der Ergebnisse des ersten Halbjahres 2024 Anfang August hatte Vonovia angekündigt, im Herbst weitere Verkäufe abzuschließen. Damit beläuft sich der Liquiditätszufluss seit Jahresbeginn nun auf mehr als 3,3 Milliarden Euro. Für 2024 erwartet das Unternehmen insgesamt einen Liquiditätszufluss von rund vier Milliarden Euro und damit auf Niveau des Vorjahres.

Im Rahmen ihrer langfristigen Partnerschaft haben Vonovia und Apollo vereinbart, eine Gesellschaft zu gründen, die über 20 Prozent der Anteile an der Deutsche Wohnen verfügen soll und in der von den beiden Unternehmen beratene langfristige Investoren investiert sind. Der Liquiditätszufluss für Vonovia wird etwas mehr als eine Milliarde Euro betragen.

Neuer Wohnfonds übernimmt insgesamt 14 Immobilien

Für 500 Millionen Euro veräußert Vonovia elf Projekte an einen neuen Fonds, der im August von der HIH Invest Real Estate und Vonovia aufgelegt wurde. Zusätzlich wurden drei weitere Projektentwicklungen in Höhe von circa 150 Millionen Euro von Quarterback Immobilien an den Fonds verkauft. Die HIH Invest ist Mehrheitseigentümer; Vonovia ist weiterhin mit einem Eigenkapitalanteil beteiligt und wird von der Bewirtschaftung, die HIH Invest und Vonovia gemeinsam übernehmen, profitieren.

Die insgesamt 14 Objekte umfassen über 127.000 Quadratmeter Gesamtmietfläche – davon etwa 113.500 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf knapp 1.600 Einheiten, sowie 13.500 Quadratmeter Gewerbefläche. Hinzu kommen 1.160 Tiefgaragen- und Außenstellplätze. Die Objekte befinden sich in Berlin (2), Hamburg, Leipzig (4), Halle/Saale, Dresden (2), Königs Wusterhausen, Böblingen und Offenbach (2).

„Wir freuen uns sehr, unseren institutionellen Investoren in Partnerschaft mit der Vonovia eine sehr attraktive Anlagemöglichkeit mit einem hervorragenden Risiko-Rendite-Verhältnis eröffnen zu können“, kommentiert Carsten Demmler, Geschäftsführer der HIH Invest. „Als größtes deutsches Wohnungsunternehmen mit einem Bestand von über 543.000 Wohnungen und einem Immobilienvermögen von insgesamt rund 84 Milliarden Euro verfügt der DAX-Konzern über sehr viel Erfahrung im Wohnungsbau. Der Fonds ist der Auftakt für eine weitere produktive Zusammenarbeit mit der Vonovia und institutionellen Investoren.“

Rechtlich und steuerlich hat die Kanzlei Ashurst diese Transaktion begleitet. Die technische und ESG-Ankaufsprüfung führte Drees & Sommer durch. BNP Paribas Real Estate Consult war für die Commercial Due Diligence zuständig.

Größter Pflegeheim-Deal im laufenden Jahr

Zudem verkauft die Deutsche Wohnen 27 Pflegeeinrichtungen für mehr als 300 Millionen Euro, die hauptsächlich im Großraum Berlin liegen. Käufer des sogenannten Katharinenhof-Portfolios ist der durch Civitas Investment Management verwaltete „Civitas European Social Infrastructure Fund“. Den Betrieb sowie alle Mitarbeitenden übernimmt die Alloheim-Gruppe, die für alle Standorte einen Mietvertrag über 25 Jahre unterzeichnet hat.

Das Portfolio umfasst größtenteils vollstationäre Pflegeheime mit Betreutem Wohnen als Beimischung und verfügt über mehr als 3.000 Betten. Die Einrichtungen sind über die Bundesländer Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg verteilt. Mehr als 85 Prozent der Mieteinnahmen entfallen auf die Regionen Berlin, Berliner Umland und Hamburg. Innerhalb von Berlin und Hamburg befinden sich die Liegenschaften in zentralen Wohnlagen.

Auf der Käuferseite waren TSC Real Estate, Greenberg Traurig, PwC (Steuer & financial), Drees & Sommer, (technisch und ESG) sowie Savills (Commercial und Bewertung) beratend tätig. Auf Verkäuferseite vermittelten Cushman & Wakefield sowie Societé Generale.

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zuletzt editiert am 04. Oktober 2024