Drei Projekte werden zurückgestellt, aber die Ausschreibungen zum Kleinen Grasbrook konkretisieren sich.
Auch die Hafencity Hamburg bleibt nicht davon verschont, dass Projektentwickler Pläne auf Eis legen wegen der gestiegenen Baukosten, Bauzinsen und Lieferengpässen. Das Baufeld 62 hatte ursprünglich Quantum anhand gegeben bekommen. Dort sollten Mietwohnungen, davon zwei Drittel öffentlich gefördert, entstehen. Ein anderes Projekt, bei dem die Anhandgabe zurückgestellt worden ist, ist das Baufeld 119 für das Kongresshotel, das die Hamburger ECE umsetzen wollte. Hier hat sich aufgrund der Corona-Pandemie die Marktsituation für ein Kongresshotel stark verändert. Für die Baufelder 74/75/76 hatte sich Gruner + Jahr aus bekannten Gründen zurückgezogen.
Auf Nachfrage hieß es von Seiten der Hafencity GmbH, man könne für die Zukunft nicht ausschließen, dass es vereinzelt zu Rückgaben von anhandgegebenen Baufeldern kommen kann. Doch sie profitiere trotz der verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen „weiterhin von ihrer Lagegunst, dem attraktiven Nutzungsmix und den großen städtebaulichen Qualitäten“.
Vermarktungsauftakt für den Kleinen Grasbrook
Beim neuen Stadtteil auf dem Kleinen Grasbrook plant die Hafencity GmbH die Veröffentlichung eines ersten Grundstücksangebots im Winter 2023/2024. Mit der Vorweggenehmigungsreife, die voraussichtlich Ende 2023 vorliegt, seien bis zu diesem Zeitpunkt die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen für eine Vermarktung der Grundstücke gegeben, so das Unternehmen. Im Zuge der Expo Real 2023 soll der Vermarktungsauftakt stattfinden, bei dem nähere Informationen zu den einzelnen Grundstücken bekannt gegeben werden.
Der Grasbrook umfasst eine Fläche von 47 Hektar. Dort sollen 3.000 Wohnungen entstehen (geförderter Wohnungsbau, Baugemeinschaften, Baugenossenschaften, frei finanzierter Wohnungsbau) sowie 16.000 neue Arbeitsplätze. Der Stadtteil soll autoarm werden, er wird eine neue U-Bahn-Station der Linie 4 bieten, dazu Quartiers-Carsharing und Bike & Ride.
Gewerblicher Schwerpunkt am Billebogen
Ebenfalls zum Aufgabenbereich der Hafencity GmbH zählt die Entwicklung des Billebogens. Das 79 Hektar große Gebiet umfasst drei Quartiere. Beim Billebecken steht urbane Produktion mit einem möglichen Schwerpunkt auf Bio- und Medizintechnik im Fokus. Beim Neuen Huckepackbahnhof liegt der Akzent auf urbaner Produktion und Industrie 4.0. Der Stadteingang Elbbrücken schließlich bietet ein Flächenpotenzial von 280.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche für Gewerbe, Büro und Kulturnutzungen. Dafür muss allerdings zunächst das überdimensionierte Autobahnkleeblatt zurückgebaut werden. Insgesamt sind am Billebogen 10.000 neue Arbeitsplätze und 500 Wohnungen an den U- und S-Bahn-Stationen Elbbrücken und Rothenburg geplant.
Mehr Informationen zum Hamburger Immobilienmarkt gibt es ab dem 3. April. Dann erscheint die Ausgabe 2.2023 von immobilienmanager mit der Edition Hamburg.