Nachhaltigkeit, Lage und Flexibilität sind entscheidend für Büroimmobilien. Eine aktuelle Studie zeigt, worauf Investoren und Unternehmen setzen sollten.
Die Anforderungen an Büroimmobilien verändern sich: Während Unternehmen vermehrt auf „Return to Office“-Konzepte setzen, wächst die Kluft zwischen gefragten, modernen Büroflächen und nicht mehr marktgerechten Objekten. Eine neue Studie der Momeni Gruppe und Union Investment, erstellt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), untersucht, welche Faktoren Büroflächen langfristig attraktiv machen.
Für die „Future Office“-Studie wurden sowohl Top-Entscheider aus verschiedenen Branchen als auch Bürobeschäftigte in Deutschland befragt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für Immobilieninvestoren, Projektentwickler und Unternehmen.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist der sogenannte „Flight to Quality“. Unternehmen bevorzugen zunehmend hochwertige Büroimmobilien mit nachhaltiger Architektur und attraktiven Innenstadtlagen. 85 Prozent der befragten Entscheider gaben an, auch in Zukunft auf zentrale Standorte zu setzen. „Dies deutet darauf hin, dass hochwertige Standorte und zukunftsfähige Immobilien mit besonderen Serviceangeboten und einem ansprechenden Umfeld als Schlüssel zum Erfolg gelten“, erklärt Andreas Gladisch, Geschäftsführer der Momeni Gruppe.
Künstliche Intelligenz verändert nicht den Flächenbedarf
Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) Arbeitsprozesse effizienter gestaltet, bleibt der Büroarbeitsplatz unverzichtbar. Nur drei Prozent der befragten Entscheider erwarten, dass KI den Flächenbedarf signifikant verringern wird. Stattdessen wird das Büro weiterhin als zentraler Ort für Kommunikation und Zusammenarbeit gesehen.
Auch aus Sicht der Beschäftigten spielt die Standortwahl eine entscheidende Rolle. 24 Prozent der Befragten würden ihren Arbeitgeber wechseln, wenn ihnen ein attraktiverer Bürostandort angeboten würde. Dabei sind eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie ein urbanes Umfeld mit Gastronomie- und Einkaufsangeboten besonders wichtig.
„Auch die Nähe zu Freizeit- und Dienstleistungsangeboten, insbesondere gastronomischen Einrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten, spielt für die meisten Bürobeschäftigten eine wesentliche Rolle. Damit können Büroimmobilien auch gegenüber dem Home-Office punkten“, sagt Alejandro Obermeyer, Leiter Investment Management DACH bei Union Investment Real Estate.
Flexible Nutzung gewinnt an Bedeutung
Die klassische Anmietung bleibt laut Studie das dominierende Modell, doch flexible Bürostrukturen wie Multi-Space-Konzepte gewinnen an Bedeutung. Besonders gefragt sind Allgemeinflächen, die für verschiedene Arbeits- und Erholungszwecke genutzt werden können. 71 Prozent der Befragten bewerten beispielsweise die Möglichkeit, im Freien – etwa auf Dachterrassen oder in Gärten – zu arbeiten, als besonders attraktiv.
Für Investoren und Unternehmen ergeben sich daraus klare Handlungsfelder: Nachhaltige Bürogebäude mit hochwertiger Ausstattung, flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und einer attraktiven Lage dürften auch in Zukunft stark nachgefragt sein.
