Der Büroimmobilienmarkt bleibt unter Druck: Flächenrückgang, weniger Baustarts und Verzögerungen prägen das Segment laut Bulwiengesa-Auswertung.
Der Markt für Büroprojektentwicklungen verzeichnet weiter sinkende Baustarts und rückläufige Flächen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Bulwiengesa, die rund 23.000 Bauprojekte bis 2028 analysiert. Demnach sank die Gesamtfläche im Bürosegment bis zum 31. Dezember 2024 auf etwa 31 Millionen Quadratmeter – ein Rückgang von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr und 13,5 Prozent gegenüber 2022. Besonders betroffen sind B-Städte mit einem Minus von 12,6 Prozent.
Auch die Zahl der neuen Baustarts ist rückläufig: Während im zweiten Quartal 2022 noch 1,1 Millionen Quadratmeter Bürofläche entwickelt wurden, lag das Volumen im vierten Quartal 2024 nur noch bei rund 350.000 Quadratmetern – ein Einbruch von 68 Prozent.
„Die Standortfaktoren für Büros spielen eine entscheidende Rolle. Verzögerungen in Citylagen liegen durchschnittlich bei 1,4 Quartalen, in der Peripherie bereits bei 1,8“, erklärt Felix Embacher, Generalbevollmächtigter bei Bulwiengesa. „Toplagen in Städten wie Berlin, München oder Hamburg bleiben jedoch gefragt.“
Eine moderate Erholung wird bei ESG-konformen Büroflächen in zentralen Lagen erwartet. Gleichzeitig setzen viele Projektentwickler auf eine Überarbeitung bestehender Konzepte, um den veränderten Marktanforderungen gerecht zu werden.
Oliver Fuchs, Head of Development bei HB Reavis, bewertet die Situation so: „Es ist die Zeit, bereits geplante Projekte auf den Prüfstand zu stellen und mit gezielten Maßnahmen noch besser, zukunfts- und anpassungsfähig zu gestalten. Solche Büroflächen werden am richtigen Standort auch in der Zukunft Mieter finden.“
