Dänemark als Sprungbrett für ganz Skandinavien: immobilienmanager sprach mit Christoph-A. Böhme, Head of Investment Nordics bei der Robert C. Spies Nordics ApS.
Warum haben Sie sich für den Markt in Dänemark entschieden?
Christoph-A. Böhme: Robert C. Spies arbeitet bereits seit vielen Jahren mit Kommunen und Architekten aus Skandinavien zusammen. Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir von Skandinavien lernen können und dass viele stadtplanerische Ansätze gut auf Norddeutschland übertragbar sind. Auch weisen die kulturellen und ethischen Werte im Geschäftsleben zahlreiche Parallelen zu Norddeutschland auf – beste Voraussetzungen also, um die Zusammenarbeit zwischen unseren norddeutschen Standorten und Dänemark zu intensivieren.
Insgesamt bieten wir unseren Kunden eine Plattform für den Markteintritt nach Skandinavien mit attraktiven Immobilienperspektiven, einem stabilen Investmentmarkt und sehr guten Wachstumsprognosen. Dabei konzentriert sich unsere Tätigkeit auf den dänischen Markt – mit Fokus auf Investments sowie die Beratung und Vermittlung von touristischen Entwicklungen. Für Robert C. Spies war es daher eine strategische Konsequenz, das kontinuierliche Wachstum der Unternehmensgruppe mit Büros in Hamburg, Bremen, Oldenburg und Frankfurt am Main auch Richtung Norden mit einer Dependance in Kopenhagen fortzuführen. Im Januar 2021 haben wir die Robert C. Spies Nordics ApS mit Sitz in Kopenhagen gegründet.
Darüber hinaus gibt es aber noch zahlreiche weitere Vorteile: Dänemark ist eines der wirtschaftlich erfolgreichsten und wohlhabendsten Industrieländer in Europa. Bei einem hohen Wirtschaftswachstum erreichte das Land in den vergangenen Jahren fast Vollbeschäftigung. Zudem ist das dänische System für Unternehmensgründungen sehr liberal und erhält nur wenige formale Voraussetzungen. So ist zum Beispiel Dänemarks vorteilhaftes Steuersystem sehr lukrativ für Unternehmen, die in den Norden expandieren wollen. Mit einer Unternehmenssteuer von 22 Prozent vom Unternehmensgewinn liegt Dänemark unter dem Durchschnitt von OECD und EU. Hinzu kommen attraktive Kredit- und Finanzierungskonditionen, eine hohe Markttransparenz, stabile Rechtsbedingungen und ein einfacher Transaktionsprozess. Ein weiterer Vorteil ist die stabile Währung durch die Koppelung an den Euro.
Was sind die Unterschiede beziehungsweise Besonderheiten auf dem dänischen Markt im Vergleich zu Deutschland?
Christoph-A. Böhme: Anders als in Deutschland werden Immobilientransaktionen in Dänemark nicht über einen Notar abgewickelt, sondern zwei Anwälte regeln das untereinander. Vertragsabschlüsse gestalten sich somit vergleichsweise unbürokratisch und folglich auch schneller. Auch die Erwerbsnebenkosten sind in Dänemark erheblich geringer als in Deutschland, so gibt es zum Beispiel keine Grunderwerbssteuer. Ferner sind in Dänemark bei vergleichbaren Immobilien in Assetklassen wie Wohnen und Büro generell höhere Renditen zu erzielen als bei uns. Besonders ist in Dänemark auch die transparente Vorgehensweise, das heißt die Offenlegung aller nicht umlegbaren Nebenkosten, um die Nettorendite bereits im Vorfeld bei Angebotsabgabe berechnen zu können. Außerdem ist das Mietrecht bei Wohnimmobilien bei weitem nicht so vermieterlastig.
Sie fokussieren sich auf Investments. Wie sieht so eine Beratungsleistung im Investment-Bereich konkret aus?
Christoph-A. Böhme: Die Robert C. Spies Nordics ApS begleitet ihre Kunden als Experte für den Markteintritt nach Skandinavien von Anfang an und auch gerne über den erfolgreichen Projektabschluss hinaus. Dazu gehört auch die Kontaktherstellung zu Juristen und Wirtschaftsförderungen, für einen reibungslosen Ablauf zum Beispiel bei Fragen zur Unternehmensgründung.