Schwarz Digits investiert elf Milliarden Euro in ein Rechenzentrum in Lübbenau.
Schwarz Digits, die IT- und Digitalsparte der Schwarz Gruppe, errichtet in Lübbenau im Spreewald ein Rechenzentrum mit einem Investitionsvolumen von insgesamt elf Milliarden Euro. Dabei handelt es sich um die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. Der erste Bauabschnitt des ‚Schwarz Digits Datacenter’ mit drei Modulen wird bis Ende 2027 fertiggestellt. Ein besonderer Fokus des Bauvorhabens liegt auf nachhaltiger Grundstücksentwicklung. Das Rechenzentrum wird im Regelbetrieb zudem vollständig mit Grünstrom betrieben.
Datacenter der Superlative
Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung: „Deutschland braucht Rechenpower, wenn wir in der ersten Liga bei Künstlicher Intelligenz mitspielen wollen. Denn nur mit leistungsfähigen Rechenzentren, können wir KI-Anwendungen im großen Stile einsetzen und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken. Ich freue mich, dass mit Schwarz Digits ein deutsches Unternehmen in den Heimatstandort investiert. Dieses Projekt zeigt: Wir haben das Können und die Kompetenzen, Deutschlands digitale Souveränität voranzubringen. Heute ist ein guter Auftakt für eine Woche, in der wir die Stärkung unserer eigenen technologischen Fähigkeiten und unsere Unabhängigkeit in den Fokus rücken.”
Das Rechenzentrum wird mit einer Anschlussleistung von zunächst rund 200 Megawatt geplant und ist in zwei Bauabschnitten modular erweiterbar. Bis zu 100.000 GPUs können somit künftig im Rechenzentrum installiert werden. Diese werden unter anderem für das Training großer Modelle mit KI-Inferenz eingesetzt – treffen folglich auf der Grundlage eingespeister Daten genaue Vorhersagen. Diese Dimensionen in Lübbenau zeigen, dass auch in Deutschland exzellente Bedingungen und konkrete Beispiele für die seitens EU-Kommission ausgeschriebenen AI Gigafactories existieren.
Europas Resilienz stärken
Bis Ende 2027 soll in Brandenburg einer der modernsten Standorte für digitale Infrastruktur und Cloud-Services entstehen. Das Rechenzentrum bildet die Grundlage für eine unabhängige, sichere und leistungsfähige Cloud-Infrastruktur am Standort Deutschland. „Die Zunahme hybrider Bedrohungen in den letzten Jahren und einseitige digitale Abhängigkeiten sind für Unternehmen in ganz Europa ernstzunehmende Herausforderungen. Insbesondere kritische Infrastruktur gilt es deshalb zukünftig noch besser vor unerlaubten Fremdzugriffen zu schützen”, sagt Christian Müller, Co-CEO von Schwarz Digits. „Es ist daher unerlässlich für uns, massiv in hochmoderne und skalierbare Rechenzentren zu investieren.”
Nachhaltige Entwicklung und regionale Verantwortung
Das Projekt setzt auf Brownfield-Entwicklung statt auf Greenfield-Bau. Dazu wurde das 13 Hektar umfassende Gelände des ehemaligen Kraftwerks Lübbenau aufwendig zurückgebaut und renaturiert. Über 20.000 Kubikmeter Beton und Steine, 110 Tonnen Stahl und 20 Tonnen Holz wurden so getrennt, recycelt und als Ressourcen wiederverwendet.
Damit folgt das Vorhaben der ganzheitlichen Kreislaufstrategie der Unternehmen der Schwarz Gruppe ‚REset Resources’. Diese zielt darauf ab, Ressourcen zu schonen, Abfälle zu reduzieren und Wertstoffe in ihren Kreislauf zurückzuführen. Neben einer gezielten Rückführung von Materialien und Rohstoffen in den eigenen Wirtschaftskreislauf, werden umweltschonende Verfahren im Rahmen des Rechenzentrumsbetriebs angewandt. Auf dem Campus werden unter anderem PV-Flächen verbaut, die jährlich bis zu 520.000 kWh erneuerbare Energie erzeugen.
Darüber hinaus werden die verbauten Server mittels innovativem ‚Direct Liquid Cooling’ ausgestattet. Hierbei handelt es sich um eine freie Kühlung über die Umgebungsluft und die Abgabe von Abwärme mit bis zu 50°C. Letztere wird direkt in das Fernwärmenetz des regionalen Energieversorgers Süll eingespeist und an die Fernwärmekunden in Lübbenau und Umgebung verteilt.
