Wie gelingt jetzt die grüne Transformation des Immobilienbestands? Diese Frage stand im Zentrum der „Road to Green“ an der Universität zu Köln. Von Angelika Polle-Valder
Der Gebäudesektor steht im Zentrum der Klimadebatte – allein in Deutschland entfallen rund 30 Prozent der CO₂-Emissionen auf ihn. Für Bestandshalter, Projektentwickler, Investoren und Finanzierer wird der Handlungsdruck größer: neue Regulatorik, steigende ESG-Anforderungen, wachsende Erwartungen von Mietern und Kapitalmärkten. Die „Road to Green“ griff diese Herausforderungen auf und machte deutlich: Der Wandel muss jetzt kommen – und er ist machbar.
Zukunft gestalten: Nachhaltigkeit im Fokus
Die Veranstaltung stand im Zeichen der ökologischen Verantwortung, die auf die Immobilienbranche zukommt – und dem gemeinsamen Weg, der zu beschreiten ist, um wirtschaftlich tragfähig und gleichzeitig klimagerecht zu handeln. Die zentrale Frage lautete: Wie wird aus ESG eine echte Strategie und nicht nur eine Maßnahme, um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen? Die „Road to Green“ versammelte dazu eine Auswahl an Expertinnen und Experten.
Ein wichtiges Anliegen der Veranstaltung war es, die vielen bereits existierenden Ansätze zur Dekarbonisierung nicht nur theoretisch zu benennen, sondern auch konkrete Umsetzungsschritte anzustoßen. Dabei bot die „Road to Green“ eine Plattform, auf der verschiedene Praxisbeispiele vorgestellt wurden, aber auch bestehende Hürden offen genannt wurden. Insgesamt zehn Start-ups präsentierten in kurzen Pitches ihre Lösungen für grüne Technologien und digitale Tools, die künftig Planungs- und Bauprozesse effizienter und klimafreundlicher gestalten könnten.
Hinzu kamen Impact-Sessions zu Themen wie „Daten als Hebel„, „Energetische Sanierung“, „Impact Investment„, „Future Facility Management“ und „Klimaresilienz". Diese Schwerpunkte zeigten deutlich die Herausforderungen und Chancen, vor denen die Immobilienbranche auf dem Weg zur Nachhaltigkeit steht. Der immoblienmanger nahm an der Impact-Session „Energetische Sanierung – wo fangen wir an?“ teil. In kleinerer Runde stand hier die Frage im Mittelpunkt, wie die energetische Sanierung gelingen wird und gleichzeitig wirtschaftlich, effizient und zukunftssicher. Dazu gab es Praxisbeispiele zu den Themen: „Wo steht mein Portfolio?“, „Wie starte ich mit begrenzten Daten?“ und „Wie lässt sich der Erfolg messen?“. Deutlich wurde: Der aktuelle Fokus liegt auf sogenannten „Quick Wins“ – also schnell umsetzbaren Maßnahmen, die einen klaren wirtschaftlichen Nutzen bringen.

In der anschließenden Diskussion waren sich die Teilnehmer einig: Welche Sanierungsmaßnahmen konkret sinnvoll sind, hängt immer stark vom jeweiligen Gebäude ab. Dabei bleibt die individuelle Objektanalyse entscheidend für eine erfolgreiche Neupositionierung. Aber auch das Netzwerken kam nicht zu kurz und es ergaben sich in den Pausen interessante Gespräche. Was auch sicherlich an der Aufforderung von Initiatorin Sarah Maria Schlesinger lag: „Heute duzen wir uns alle!“.
Mein Fazit: Die Road to Green hat deutlich gemacht, wie viel Know-how, Innovationskraft und Engagement in der Branche vorhanden ist. Die Veranstaltung war ein Signal dafür, dass sich die Immobilienwirtschaft auf den grünen Weg gemacht hat. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Nachhaltigkeit ist keine Option mehr – sie ist die Voraussetzung für zukünftigen Erfolg.