Das Mietpreiswachstum für Logistikneubauten hat sich verlangsamt. In Bielefeld steigen die Mieten am stärksten, während Leipzig Rückgänge verzeichnet.
Das Mietpreiswachstum für Logistikneubauten in Deutschland hat sich 2024 deutlich abgeschwächt. Während die Spitzenmieten im Vorjahr noch um durchschnittlich elf Prozent stiegen, lag der Anstieg 2024 nur noch bei zwei Prozent. Das geht aus der aktuellen Mietpreiskarte von Realogis hervor, die auf realen Angebotsmietpreisen in 33 deutschen Logistikmärkten basiert.
Die höchsten Mietsteigerungen wurden in Bielefeld (+19 Prozent auf 7,00 Euro pro Quadratmeter), Kassel (+17 Prozent), Erfurt (+13 Prozent) und Regensburg (+13 Prozent) registriert. In Leipzig (-10 Prozent), Zwickau (-10 Prozent), Magdeburg (-9 Prozent) und Dingolfing (-5 Prozent) sanken die Mieten hingegen spürbar.
„Im Durchschnitt aller betrachteten Standorte stieg 2024 die Spitzenmiete um zwei Prozent, deutlich moderater als 2023, wo der Anstieg im Mittel elf Prozent betrug“, sagt Stefan Imken, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Hamburg.
2023 zeigten 20 von 33 Märkten zweistellige Wachstumsraten, 2024 sind es nur noch vier. „Elf Märkte weisen Preisabschläge auf, weitere elf stagnieren auf dem Vorjahresniveau und nur elf Märkte zeigen Preiszuwächse“, ergänzt Julian Petri, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Frankfurt.
München bleibt teuerster Markt
Mit 13,00 Euro pro Quadratmeter bleibt München der teuerste Logistikstandort. Stuttgart folgt mit 9,00 Euro pro Quadratmeter auf Platz zwei und verzeichnete einen Anstieg um zehn Prozent. „2024 hat der Tabellenführer München erneut seinen Abstand gegenüber dem Zweitplatzierten vergrößert: Während Ende 2023 die Differenz noch bei 3,10 Euro pro Quadratmeter lag, stieg sie bis Ende 2024 auf 4,00 Euro pro Quadratmeter an“, kommentiert Nicolas Werner, Geschäftsführer der Realogis Immobilien München.
Den niedrigsten Spitzenmietpreis weist Zwickau mit 5,40 Euro pro Quadratmeter auf. Die Differenz zwischen dem teuersten und günstigsten Standort beträgt somit 7,60 Euro pro Quadratmeter.
Verhandlungsspielräume nehmen zu
Laut Realogis eröffnet die aktuelle Marktentwicklung neue Spielräume für Mietinteressenten. Besonders in ostdeutschen Märkten wie Leipzig, Magdeburg und Zwickau sind die Preise gesunken. „Die Preissteigerungen liegen hauptsächlich begründet in den hohen Grundstückskaufpreisen in der Vergangenheit und den noch stark erhöhten Baukosten zu Baubeginn", sagt Christian Beran, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Deutschland.
Der Report zeigt zudem, dass die Spannbreite zwischen unteren und oberen Mietpreisen in Städten wie München (+33 Prozent), Stuttgart (+80 Prozent) und Hannover (+25 Prozent) deutlich gestiegen ist. In Hamburg, Dresden und Wolfsburg hingegen liegen die Mietpreise für Logistikflächen vergleichsweise eng beieinander.
Die vollständige Mietpreisanalyse von Realogis basiert auf realen Angebotsmieten und berücksichtigt Neubauimmobilien mit einer Hallenhöhe von mindestens zehn Metern, großzügigen Andienungszonen, mindestens einem bis zwei Toren pro 1.000 Quadratmeter Hallenfläche sowie modernen Beheizungs- und Sprinklersystemen.
Die Realogis-Mietpreiskarte können Sie hier kostenfrei einsehen (364.56 KB - PDF) .