NEO Office Impact Report 2024: Lohnkosten steigen, 19 Prozent der Büros vor Sanierungszwang. Effektives Management kann dennoch Kosten senken.
Der am 14. November veröffentlichte NEO Office Impact Report 2024 zeigt aufschlussreiche Trends und Herausforderungen im Büroimmobiliensegment. Trotz allgemeiner Preissteigerungen und inflationsbedingten Kostenanstiegen haben sich durch proaktives Management beachtliche Einsparungen realisieren lassen.
Einer der signifikantesten Befunde des Berichts ist die potenzielle Betroffenheit von nahezu einem Fünftel aller untersuchten Bürogebäude durch einen bevorstehenden Sanierungszwang. Diese Entwicklungen sind auf neue gesetzliche Energieeffizienzklassen zurückzuführen, die im Rahmen der europäischen Gebäuderichtlinie (EPBD) festgelegt wurden. Besonders Gebäude der Klassen F und G könnten bereits bis 2030 oder 2033 saniert werden müssen, was einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Betriebskosten haben wird.
Versicherungskosten steigen um 22 Prozent
Parallel dazu stiegen die Lohnkosten in den Facility Services sowie die Versicherungskosten überproportional an. Die durchschnittliche Kostensteigerung der Versicherungen lag bei alarmierenden 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Erhöhungen sind nicht nur auf die Anpassung der Versicherungssummen an die Baupreisindizes, sondern auch auf gestiegene Risiken zurückzuführen.
Interessanterweise hat die Ausweitung der Datenbasis auf über 15 Millionen Quadratmeter und 100 zusätzliche Bürogebäude tiefergehende Einblicke ermöglicht. Mehr als 50 Unternehmen haben an der diesjährigen Befragung teilgenommen, wobei die Rücklaufquote der Energieverbrauchsdaten von 69 auf 80 Prozent stieg. Dies verdeutlicht, wie verpflichtende ESG-Datenerhebungen zu verbesserten Betriebskosten-Benchmarks führen können.
Zertifizierte Gebäude bieten keinen Kostenvorteil bei Betriebskosten
Der Bericht hebt auch hervor, dass zertifizierte Gebäude (DGNB, LEED, BREEAM) keinen generellen Kostenvorteil bei den Betriebskosten bieten. Im Gegenteil: Die Kosten für Strom und Wartung sind bei zertifizierten Gebäuden sogar rund 20 Prozent höher, obwohl die Heizkosten etwa 20 Prozent niedriger sind als bei nicht zertifizierten Gebäuden.
Diese Erkenntnisse betonen die Notwendigkeit eines effizienten Managements, um den Herausforderungen von steigenden Kosten und gesetzlichen Anforderungen entgegenzutreten. Gutes Management spielt eine entscheidende Rolle dabei, trotz des Anstiegs von Personalkosten und strengeren Regulierungen, die Betriebskosten effektiv zu steuern. Durch gezielte Maßnahmen wie die Optimierung von Facility Services, den Einsatz von Energiesparmaßnahmen und das strategische Vertragsmanagement können signifikante Kostensenkungen erzielt werden. Auch die Implementierung moderner Bürokonzepte, die eine höhere Flächeneffizienz ermöglichen, trägt zur Kostendämpfung bei.