Luftaufnahme von Lübeck
In Lübeck sind die Mietpreise innerhalb eines Jahres um 14 Prozent gestiegen. (Quelle: Achim Scholty/Pixabay)

Standorte & Märkte 2022-07-26T08:49:30.184Z Nachfrage nach Mietwohnungen zieht an

Ein Vergleich der Angebotsmieten in 80 deutschen Großstädten im jeweils ersten Halbjahr 2022 und 2021 von Immowelt zeigt, dass deutschlandweit die Nachfrage nach Mietwohnungen steigt – und mit ihr die Mieten um bis zu 14 Prozent.

Der Mietpreisanstieg in deutschen Großstädten nimmt kein Ende. Verglichen mit dem Vorjahr haben sich die Angebotsmieten in 75 von 80 Großstädten im ersten Halbjahr 2022 verteuert. In der Spitze sind die Mietpreise gar um 14 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Immowelt, in der die mittleren Angebotsmieten von Bestandswohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) im jeweils ersten Halbjahr 2022 und 2021 verglichen wurden.

Die Nachfrage nach Mietwohnungen hat sich laut der Untersuchung deutschlandweit stark erhöht. So orientieren sich Wohnungssuchende, für die der Traum vom Eigenheim in der Großstadt angesichts hoher Kaufpreise und gestiegener Bauzinsen nicht mehr bezahlbar ist, zunehmend in Richtung Mietmarkt. Die vielerorts heiß gelaufenen Märkte werden dadurch nochmal zusätzlich belastet.

Anfragen für Mietobjekte steigen um 34 Prozent

In vielen Großstädten mit bereits sehr hohem Mietpreisniveau haben sich die Kosten für eine Mietwohnung innerhalb eines Jahres weiter erhöht. So ist die mittlere Angebotsmiete in Hamburg um sieben Prozent gestiegen und liegt nun bei 12,50 Euro pro Quadratmeter. Auch in Düsseldorf zahlen Mieter für die Kaltmiete sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im benachbarten Köln (+4 Prozent) sowie in München (+3 Prozent) haben sich Mietwohnungen in den vergangenen zwölf Monaten ebenfalls weiter verteuert. Eine Ausnahme unter den hochpreisigen Städten ist Frankfurt am Main, wo das Preisniveau verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stagniert.

Die Mietpreisanstiege in vielen Großstädten korrespondieren mit einer steigenden Nachfrage auf dem Mietmarkt. Insbesondere wegen der deutlich gestiegenen Bauzinsen ist es seit Jahresbeginn zu einer Verschiebung der Nachfrage von Kauf- zu Mietimmobilien gekommen. So sind im zweiten Quartal dieses Jahres deutschlandweit die Anfragen für Mietobjekte, die auf Immowelt inseriert wurden, im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent gestiegen. Die Anfragen für Kaufimmobilien sind dagegen im gleichen Zeitraum um 17 Prozent zurückgegangen.

Am deutlichsten fallen die prozentualen Anstiege in kleineren Großstädten aus. Das größte Plus gab es in Lübeck, wo die Mietpreise um 14 Prozent geklettert sind – von 8,50 Euro auf 9,70 Euro pro Quadratmeter. Dahinter folgt Rostock mit einem Zuwachs von 13 Prozent. Das Mietpreisniveau in der Ostseestadt ist mit 6,80 Euro pro Quadratmeter allerdings nach wie vor vergleichsweise niedrig. Deutlich teurer sind Mietwohnungen in Münster, wo sich die mittlere Angebotsmiete innerhalb eines Jahres um zehn Prozent auf 11,00 Euro pro Quadratmeter erhöht hat. Ähnlich stark fällt der prozentuale Anstieg in Neuss, Oberhausen, Ulm und Osnabrück aus (jeweils +9 Prozent).

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zuletzt editiert am 26. Juli 2022