Das Micro-Living-Segment bleibt stabil – trotz Herausforderungen bei der Vermietung hochpreisiger Apartments und steigender Betriebskosten.
Die Nachfrage nach kleinteiligem Wohnraum in urbanen Lagen bleibt trotz verhaltener Marktstimmung robust. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Marktreports der Initiative Micro-Living (IML), der auf Datenbasis von 28.300 Wohneinheiten in 128 Apartmenthäusern beruht – rund 70 Prozent davon in deutschen A-Städten.
Zum Stichtag 15. April 2025 lag die durchschnittliche Auslastung der untersuchten Objekte bei 95,6 Prozent. Die All-in-Mieten stiegen im Vergleich zur vorherigen Erhebung um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 599 Euro pro Monat. Neubauten erzielen mit durchschnittlich 660 Euro spürbar höhere Mieten. Bei sehr hochwertig ausgestatteten Apartments werden aktuell Spitzenpreise von bis zu 1.465 Euro pro Monat aufgerufen.
Leerstandsmanagement gewinnt an Bedeutung
Die Mietentwicklung spiegelt laut Felix Embacher von Bulwiengesa die Reife des Segments wider: „Die konstante Auslastung von 95,6 Prozent zeigt, wie stabil dieses Segment im angespannten Wohnungsmarkt agiert. Zugleich schlagen gestiegene Betriebskosten und Energiepreise weiterhin auf die All-In-Mieten durch. Für die kommenden drei Jahre erwarten unsere Mitglieder eine moderate Mietsteigerung von zwei bis vier Prozent jährlich – ein Zeichen für den Reifegrad und die Attraktivität des Segments.“
Zunehmend in den Fokus rückt das Leerstandsmanagement. Knapp die Hälfte der Leerstände ist auf Mängel bei Ausstattung oder Mobiliar zurückzuführen. Hier sehen die Studienautoren Potenzial für Effizienzsteigerungen.
Vermietung wird anspruchsvoller
Im Vergleich zum vorherigen Bericht zeigt sich: Die Vermietung, insbesondere im hochpreisigen Segment, gestaltet sich schwieriger. Drei Viertel der Befragten beurteilen die Vermarktung teurer Apartments als mindestens herausfordernd. Insgesamt reicht die Spannbreite der monatlichen All-in-Mieten von 300 bis 1.465 Euro – abhängig von Lage, Ausstattung und Wohnungsgröße. In Objekten mit sehr guter Ausstattung werden im Durchschnitt rund 765 Euro erzielt.
Trotz der Herausforderungen am Transaktionsmarkt bleibt der Blick nach vorn verhalten optimistisch: Über 60 Prozent der teilnehmenden Unternehmen zeigen sich offen für weitere Investitionen in bestehende oder neue Micro-Living-Projekte.
Die Initiative Micro-Living wurde 2020 als Plattform für Eigentümer, Betreiber und Verwalter von Apartmenthäusern gegründet. Ziel ist es, die Transparenz im Segment des urbanen Apartmentwohnens zu erhöhen. Zu den Mitgliedern gehören derzeit 14 Unternehmen, darunter Berlinovo, Greystar, Commerz Real und Union Investment. Die Marktreports erscheinen halbjährlich. Die aktuelle, elfte Ausgabe steht hier zum Download bereit.
