Nach Untersuchungen der Initiative Micro-Living und Bulwiengesa ist die Auslastung im Micro-Living-Segment aktuell höher als vor Corona.
Nach Ende der Pandemie hat die Vermietung von Apartments weiterdeutlich an Fahrt gewonnen, die Nachfrage nach kleinteiligen Wohnformen ist merklich angestiegen. Im Mittel liegt die Auslastungsquote der Apartmenthäuser der Mitglieder der Initiative Micro-Living bei 95,6 Prozent. Die durchschnittliche All-In-Miete stabilisiert sich bei 575 Euro pro Monat. Hingegen ist bei der Quadratmetermiete zum Stichtag 15. Oktober 2023 ein Anstiegvon plus 0,50 Euro auf 21,70 Euro pro Quadratmeter zu verzeichnen.
Felix Embacher, Generalbevollmächtigter bei Bulwiengesa, beobachtet: „Die Nachfrage nach kleinteiligen Wohnformen ist merklich angestiegen. Die Auslastungsquote übertrifft mit knapp 96 Prozent nun sogar das Niveau vor der Corona-Krise. Mit realen Mietsteigerungen rechnet die Mehrheit der Mitglieder der Initiative Micro-Living in den nächsten drei Jahren jedoch nicht. Preislich scheint erst einmal das Ende der Fahnenstange erreicht. Zur Optimierung ihres Geschäftsmodells wollen viele verstärkt mit Modulbauern zusammenarbeiten, um Baukosten abzusichern.“
Der achte Marktreport der Initiative Micro-Living basiert auf der Analyse von Betriebsdaten von insgesamt 28.940 Wohneinheiten in 129 Apartmentprojekten in unterschiedlichen Qualitätsstufen. Mit einem Anteil von knapp 60 Prozent der ausgewerteten Apartmenthäuser liegt der Fokus nach wie vor auf den deutschen A-Städten. In Abhängigkeit von Objekt- und Lagequalität, der Apartmentgrößen und anderen Faktoren reicht die weite Spanne der All-In-Mieten von 274 bis 1.434 Euro pro Monat. Im Durchschnitt werden in Apartmenthäusern mit einer sehr guten Ausstattungsqualität All-In-Mieten von rund 740 Euro pro Monat aufgerufen, bei guter Ausstattungsqualität sind es durchschnittlich rund 650Euro pro Monat.
Micro-Living-Konzepte, besonders solche mit einer hochwertigen Ausstattungsqualität, ermöglichen zunehmend eine breite Zielgruppenansprache. Dies zeigt deutlich die Veränderung des Anteils Studierender in den Apartmenthäusern. Zu Beginn des Reportings der Initiative Micro-Living im Frühjahr 2020 lag der Anteil der Studierenden bei 54 Prozent und ist nun auf 37 Prozent gesunken.
Das anhaltend hohe Zinsniveau bringt den Transaktionsmarkt seit Mitte 2022 nahezu zum Erliegen. Im vergangenen Jahr 2023 waren kaum Transaktionen zu verzeichnen. Erstmals wurden die Mitglieder der Initiative Micro-Living dazu befragt, zu welchen Bruttoankaufsfaktoren sie derzeit einen Ankauf eines neuwertigen, vollvermieteten Apartmenthauses in guter Lage tätigen würden. Die Antworten bezüglich der Bruttovervielfacher der Experten variierten vom 18- bis 23-Fachem. Am häufigsten wurden die Faktoren 20- bis 22-fach genannt.
