Die stark gestiegenen energetischen Anforderungen haben kaum Auswirkung auf die Bauzeiten – das zeigt die Studie „Logistik und Immobilien 2023“.
Eine neue Auswertung im Rahmen der Bulwiengesa-Studie „Logistik und Immobilien 2023“ kommt zu einem interessanten Ergebnis: Die in den letzten Jahren stark gestiegen enenergetischen Anforderungen haben kaum Auswirkung auf die Bauzeiten. Analysiert wurden knapp 2.000 Logistikobjekte, die zwischen 2015 und 2023 fertiggestellt wurden. Vergleicht man die Bauzeiten der jüngeren Vergangenheit mit dem Gesamtzeitraum, zeigt sich, dass die Bauzeiten sich in diesem Zeitraum von durchschnittlich 11,7 Monaten lediglich geringfügig um rund 15 Tage auf 12,3 Monate verlängert haben. Generell liegen die Bauzeiten für Logistikimmobilien weit unter denen für andere Immobilienarten.
In der Praxis zeigt sich, dass der präzisen Planung im Vorfeld essenzielle Bedeutung zukommt. Studienpartner Michael Dubues ist Vorstand der Bremer AG, die mit rund 1.300 Mitarbeitenden Logistik- und weitere Gewerbeimmobilien plant, entwickelt und baut. Er kommentiert: „Es gibt unterschiedliche Aspekte im Bereich Nachhaltigkeit, die sich unterschiedlich auswirken. Wenn man jedoch im Vorfeld bereits eine klare Vorstellung hat, welche Anforderungen man an eine Immobilie stellt, verlängert sich gegebenenfalls der Planungsprozess. Bei einer präzisen Planung ist die reine Bauzeit nicht wesentlich länger.“
Im Unterschied zu anderen Immobilienarten wie Wohnen oder Büro wird im Logistik-Segment auch aktuell kräftig weitergebaut. Die genauen Auswirkungen auf die Logistik-Projektentwicklungen werden sich erst Ende 2023 und im Laufe des Jahres 2024 zeigen. In beiden Zeiträumen zeigt sich eine leicht abnehmende Tendenz bei den Fertigstellungen, die jedoch immer noch auf dem mittleren Niveau der vergangenen Jahre liegt. Von einem Einbruch im Logistikneubau kann nicht gesprochen werden.
Die Studie hat Bulwiengesa zum neunten Mal in Folge in Partnerschaft mit der Berlin Hyp, Bremer AG, Garbe Industrial Real Estate und Savills veröffentlicht. Die aktuelle Diskussion um oftmals nur langwierig und mit hohen Kosten umsetzbare energetische Standards war Anlass für die Sonderauswertung. Die vollständige Studie finden Sie hier.