Der NEO Logistics Impact Report zeigt Trends bei Betriebskosten, Energieverbrauch und CO₂-Emissionen.
Der erstmals veröffentlichte NEO Logistics Impact Report 2024/2025 analysiert umfassend die Kosten- und Energiekennzahlen moderner Logistikimmobilien in Deutschland. Die Datengrundlage bilden Informationen aus dem Jahr 2023 zu 155 Logistikhallen mit insgesamt 5,5 Millionen Quadratmetern Bruttogrundfläche.
Der Bericht stützt sich auf Daten von 21 Marktteilnehmern, darunter Investoren (115 Hallen), Eigennutzer und Mieter. Ziel ist es, mehr Transparenz bei Betriebskosten, Energieverbrauch und CO₂-Emissionen zu schaffen. Als Nachfolger des bekannten Büro-Reports OSCAR soll der neue NEO-Bericht zur zentralen Wissensquelle für ESG-Kennzahlen in der Logistik avancieren.
Mieterseitige Kostenbelastung steigt
Die Analyse zeigt eine deutliche Kostenverlagerung in Richtung Mieter: Gegenüber der OSCAR-Erhebung von 2016 tragen Nutzer heute 44 Prozent mehr Betriebskosten. Hintergrund ist der verstärkte Einsatz von DoubleNet-Verträgen, bei denen operative Kosten wie Energie, Reinigung und Wartung vom Mieter übernommen werden. Dadurch bleiben Eigentümer weitgehend von inflationsbedingten Steigerungen verschont.
Die verbleibenden umlagefähigen Kosten stiegen moderat um neun Prozent auf durchschnittlich 0,73 Euro pro Quadratmeter und Monat. Auffällig ist dabei der starke Anstieg der Versicherungskosten um 86 Prozent. Für 2024 und 2025 prognostiziert ein neu entwickelter Betriebskostenrechner einen weiteren Anstieg auf 0,79 Euro pro Quadratmeter bis Ende 2025.
Erheblicher Nachholbedarf bei erneuerbarer Energie
Bei der Energieversorgung offenbart der Report deutliche Defizite. So setzen nur 20 Prozent der Investoren auf Ökostrom, während 83 Prozent der Objekte – auch Neubauten – ohne Photovoltaikanlage auskommen. Mehr als die Hälfte der Gebäude wird weiterhin mit Erdgas beheizt.
Effizienter schneiden Gebäude mit DGNB-Zertifikat und einem Alter unter fünf Jahren ab. Ihr Wärmeverbrauch liegt bis zu 50 Prozent unter dem Durchschnitt. Dennoch überschreiten 47 Prozent aller untersuchten Objekte den CO₂-Zielwert des CRREM-Pfads für 2023. Selbst bei Neubauten bleibt rund ein Drittel hinter dem Grenzwert für 2028 zurück – ein Hinweis auf drohende Stranding-Risiken.
„Der erste NEO Logistics Impact Report zeigt uns, dass Investoren, Eigentümer und Nutzer vor einem strukturellen Wandel stehen. Um regulatorische Anforderungen und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen insbesondere Energiequellen dekarbonisiert, Vertragsmodelle überarbeitet und der Datenzugang standardisiert werden. Die gesamte Supply Chain wird kostenoptimiert und dekarbonisiert – da dürfen angemietete Logistikhallen keine Ausnahme bilden“, sagt Andreas Kühne, Sprecher der Geschäftsführung der Bauakademie Unternehmensgruppe.