Eine belebte Stadtstraße mit einem hohen Gebäude im Hintergrund, umgeben von Autos und Fahrrädern.
Kölner Studierende haben im Top-7-Vergleich die geringsten Mietkosten. (Quelle: Unsplash)

Standorte & Märkte 2025-07-21T13:55:42.294Z Studentisches Wohnen wird für Investoren attraktiver

JLL sieht bei Studentenwohnungen steigende Mieten, sinkende Renditespreads und wachsende Marktaktivität in den A-Städten.

Studentisches Wohnen gewinnt an Bedeutung – sowohl für Studierende als auch für institutionelle Investoren. Das zeigt eine aktuelle Analyse von JLL Germany zum Sommersemester 2025. In den sieben größten Metropolen bestehen erhebliche Unterschiede bei den Mietpreisen für studentische Unterkünfte.

Am höchsten sind die durchschnittlichen Bruttowarmmieten in privaten Wohnheimen (PBSA) aktuell in Hamburg mit 954 Euro, gefolgt von Berlin (805 Euro) und Köln (791 Euro). In sogenannten hybriden Wohnkonzepten, die auch an Nicht-Studierende vermietet werden, steigen die Preise deutlich: München führt mit 1.374 Euro, gefolgt von Hamburg und Berlin. Am günstigsten bleibt Köln mit 836 Euro.

Öffentlich geförderte Wohnheime deutlich günstiger

Deutlich günstiger wohnen Studierende in den öffentlichen Wohnheimen der Studierendenwerke. Die günstigsten Mieten verzeichnet Köln mit 321 Euro, am oberen Ende liegt Hamburg mit 563 Euro. Auch bei WG-Zimmern zeigen sich starke Preisunterschiede – in München liegt die Durchschnittsmiete bei 776 Euro, in Berlin bei 637 Euro.

Bruttowarmmieten pro Einheit in deutschen Metropolen zum Sommersemester 2025. (Quelle: JLL)

Dr. Sören Gröbel, Director of Living Research bei JLL Germany, betont, dass es in Städten wie Berlin und München kaum noch Preisunterschiede zwischen WG-Zimmern und privaten, ausschließlich für Studierende vorgesehenen Wohnheimen gebe. Auffällig sei zudem der hohe Preisunterschied zwischen geförderten studentischen Wohnheimen und hybriden Konzepten – in Berlin betrage er rund 100 Prozent, in München rund 70 Prozent.

Angebotsknappheit erhöht Investoreninteresse

Die angespannte Situation auf den Wohnungsmärkten dürfte das Preisgefälle weiter vergrößern. Während Mieten in geförderten Objekten relativ stabil bleiben, ist bei frei finanzierten Wohnheimen mit weiteren Steigerungen zu rechnen, so JLL. Das steigert auch das Interesse institutioneller Investoren.

Der Anteil von Investments in studentisches Wohnen am Living-Transaktionsvolumen in Deutschland lag zuletzt bei lediglich einem Prozent – europaweit liegt der Anteil bei rund 16 Prozent. Laut Marius Romer, Team Leader Residential Investment bei JLL, engagieren sich zunehmend paneuropäische Investoren, die den deutschen Markt als Wachstumsfeld betrachten.

Ein zusätzlicher Impuls kommt von der Marktentwicklung: Der Renditeabstand zu klassischen Wohninvestments ist seit 2021 deutlich gesunken – von 120–130 auf aktuell 75–85 Basispunkte. „Seit Ende 2024 hat sich die Marktaktivität spürbar belebt. Aktuell beobachten wir eine steigende Anzahl von Verkaufsprozessen bei Bestandsimmobilien, Entwicklungen und Plattformen“, so Romer. Für 2025 rechnet JLL mit einem Anstieg des Transaktionsvolumens im studentischen Wohnsegment.

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zuletzt editiert am 21. Juli 2025