Experte für stationäre Pflegeeinrichtungen hat das Ziel, die finanzielle Sanierung des Unternehmens bis Frühjahr 2026 voranzutreiben.
Die IMMAC Holding AG hat am 29. Oktober 2025 ein Verfahren zur Eigenverwaltung beim Amtsgericht Hamburg beantragt. Bereits einen Tag später wurde das vorläufige Verfahren durch das Gericht angeordnet. Damit verfolgt das Unternehmen das Ziel, seine finanzielle Situation unter Aufsicht neu zu ordnen und alle Sanierungsoptionen strukturiert zu prüfen.
Unterstützt wird die IMMAC Holding von den Sanierungsexperten Dr. Rainer Eckert und Andreas Romey (ECKERT Rechtsanwälte), die als Generalhandlungsbevollmächtigte fungieren. Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Gericht den Hamburger Rechtsanwalt Stefan Denkhaus, Partner der Kanzlei BRL.
Das Verfahren betrifft ausschließlich die IMMAC Holding AG. Tochtergesellschaften und Investmentfonds der Gruppe sind nicht Bestandteil des Eigenverwaltungsverfahrens.
Marktverwerfungen belasten das Geschäftsmodell
Als Investmentanbieter für Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Seniorenresidenzen stand die IMMAC Holding in den vergangenen Jahren unter erheblichem Druck. Externe Krisen wie die Corona-Pandemie, die Gesundheits- und Energiekrise, steigende Baukosten sowie die Zinswende führten zu einer deutlichen Verschlechterung der Marktbedingungen. Insbesondere ältere Projekte konnten unter den neuen Rahmenbedingungen nicht wie geplant umgesetzt werden.
Auch die Nachfrage am Kapitalanlagemarkt ging im Zuge der allgemeinen Verunsicherung spürbar zurück. Die IMMAC Holding AG verzeichnete in der Folge eine angespannte Liquiditätslage. Die operativen Tochtergesellschaften sowie die von der Gruppe initiierten Fonds sind hiervon laut Unternehmensangaben nicht betroffen.
Betrieb bis April 2026 gesichert
Die Fortführung des Geschäftsbetriebs ist nach Unternehmensangaben bis einschließlich April 2026 sichergestellt. Während dieser Zeit soll ein Insolvenzplan erarbeitet werden, der eine geordnete Sanierung vorsieht und im Vergleich zu einer Liquidation eine höhere Gläubigerbefriedigung ermöglichen soll.
Der Vorstand bleibt im Amt. Zusätzlich wurde Ende Oktober Patrick G. Weber, Geschäftsführender Gesellschafter der INTERCON Management & Consulting, als Chief Restructuring Officer (CRO) bestellt. Er koordinierte bereits im Vorfeld die Vorbereitung des Sanierungsverfahrens. Weitere Mitarbeitende beschäftigt die IMMAC Holding AG nicht.
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