Ein neuer Praxisleitfaden des ICG zeigt Strategien zur nachhaltigen Transformation von Bestandsimmobilien in wertstabile Assets mit Zukunft.
Steigende Finanzierungskosten, veränderte Nutzeranforderungen und Nachhaltigkeitsvorgaben setzen viele Bestandsimmobilien unter Druck. Das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) hat darauf reagiert und den Praxisleitfaden „Zukunftschance Bestandsentwicklung – von Distressed zu Opportunity“ veröffentlicht. Die Publikation analysiert die Herausforderungen des Marktes und stellt praxisnahe Lösungsansätze für die Repositionierung und Restrukturierung von Objekten vor.
„Immer mehr Investoren erkennen das Potenzial solcher Objekte, die durch gezielte Maßnahmen von Risikofaktoren zu Assets with Opportunities transformiert werden können“, sagt Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorstandsvorsitzende des ICG. „In urbanen Räumen, in denen das Angebot an Neubauflächen begrenzt ist, steigt die Nachfrage nach Bestandsimmobilien, die durch kluge Sanierungs- und Nutzungskonzepte revitalisiert werden können.“
Strategien zur nachhaltigen Transformation
Der Leitfaden beleuchtet zentrale Marktveränderungen wie Inflation, gestiegene Finanzierungskosten und den demografischen Wandel. Besonders im Fokus stehen Immobilien mit Wertminderungen, Refinanzierungsproblemen und strukturellem Leerstand.
Prof. Dr. Henric Hahr, Leiter des ICG-Round Tables „Assets with Opportunities“, betont die Bedeutung eines interdisziplinären Ansatzes: „Ein zentraler Bestandteil ist die Untersuchung der verschiedenen Stakeholder, von Eigentümern und Investoren über Kommunen und Finanzierer bis hin zur Stadtgesellschaft. Anhand konkreter Fallstudien zeigt der Leitfaden Best Practices für erfolgreiche Repositionierungen auf.“
Impact Investing als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor
Der Leitfaden unterstreicht, dass nachhaltige Investitionen langfristig stabile Erträge sichern können. In den USA und Großbritannien wächst der Markt für Impact Investing bereits stark.
„Jeder Euro kann eine Wirkung entfalten. Sozial nachhaltige Immobilieninvestments erzielen langfristig stabile Erträge und leisten gleichzeitig einen positiven Beitrag für Gesellschaft und Umwelt", so Eickermann-Riepe.
Die Transformation von Bestandsimmobilien ist eng mit nachhaltiger Stadtentwicklung verbunden. Der Leitfaden zeigt, wie Umnutzung, innovative Architektur und ESG-Kriterien neue Perspektiven für Gewerbe- und Wohnimmobilien schaffen.
„Die vielfach durch monofunktionale Nutzungen geprägten Innenstädte und Stadtteillagen in Deutschland müssen neu gedacht werden“, sagt Hahr. „Multifunktionale und flexible Nutzungskonzepte sind gefragt, um einer weiteren Verödung entgegenzuwirken.“
Handlungsempfehlungen für die Praxis
Der Leitfaden gibt konkrete Empfehlungen für Investoren, Projektentwickler und Kommunen, darunter Umnutzungskonzepte für leerstehende Gewerbeflächen, Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme, Nachhaltigkeitsstrategien zur Werterhaltung und CO₂-Reduktion sowie Stakeholder-Management für erfolgreiche Projektentwicklungen.
„Die frühzeitige Identifikation von Anpassungsbedarf sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Eigentümern, Investoren und Kommunen sind entscheidend, um Bestandsobjekte erfolgreich in die Zukunft zu führen“, so Eickermann-Riepe.
Der Leitfaden steht ab sofort auf der Webseite des ICG zum Download bereit.
