Porträt Christoph Gröner vor einem Gemälde
Christoph Gröner ist Geschäfsführer der Gröner Group GmbH.  (Quelle: CG Gruppe)

Unternehmen & Köpfe 2024-11-04T15:57:36.940Z Gröner Group meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an

Die Insolvenz der Gröner Group GmbH wirft Fragen auf – der Immobilienentwickler Christoph Gröner sieht mediale Berichte als Mitauslöser.

Die Gröner Group GmbH hat Ende Oktober 2024 beim Amtsgericht Leipzig Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Die Unternehmensgruppe von Christoph Gröner sieht sich durch negative Medienberichterstattung in eine Krise getrieben. Trotz intensiver Verhandlungen mit Gläubigern seien wesentliche Forderungen fällig gestellt worden, was letztlich den Gang zum Gericht notwendig machte.

„Noch im September 2024 bin ich fest davon ausgegangen, dass wir mit der Vernunft der Investoren und Gläubiger, aber auch mit dem Verantwortungsbewusstsein von Medien rechnen dürfen,“ erklärte Gröner. Der Verlust dieses Vertrauens führte ihn zu einer grundlegenden Neubewertung seiner Situation: „Insolvenz ist für mich keine Option“ – so lautete seine frühere Aussage, die er nun bedauernd zurücknimmt.

Die Insolvenz betrifft vor allem die Gröner Group GmbH als Management-Gesellschaft, die für die Verwaltung und Weiterleitung von Projektfinanzierungen innerhalb der Unternehmensgruppe verantwortlich ist. Gröner selbst betont, dass das operative Geschäft weiterhin uneingeschränkt durch die CG Group und Ecobuilding fortgeführt werde und laufende Bauprojekte nicht betroffen seien.

„Negative und in Teilen grob falsche Berichterstattungen“

Ein wesentlicher Faktor für den Insolvenzantrag war die Entscheidung eines großen Mezzaninefonds, Forderungen über 83 Millionen Euro fällig zu stellen. Die Geschäftsführung der Gröner Group hatte zuvor umfangreiche Stundungsvereinbarungen mit verschiedenen Geschäftspartnern getroffen, um Liquidität zu schaffen und ihre finanziellen Verpflichtungen sukzessive erfüllen zu können – ein Plan, der durch die sich verschärfende Marktsituation und wachsenden Vertrauensverlust nun scheiterte.

Gröner sieht die anhaltende Berichterstattung in der Presse als Hauptursache für die aktuelle Lage. Laut der Unternehmensmitteilung erschwerten „negative und in Teilen grob falsche Berichterstattungen“ die Aufrechterhaltung des notwendigen Vertrauens bei den Gläubigern. Diese negative Darstellung habe eine Kettenreaktion ausgelöst, die schließlich das Vertrauen wesentlicher Investoren und Partner der Gröner Group erschütterte.

Für die Gröner Group geht es nun darum, das bestmögliche Ergebnis für Gläubiger und Partner zu erzielen. Die Unternehmensleitung arbeitet aktiv daran, die Schulden der Gesellschaft zu regulieren und eine Lösung zu finden, die den Schaden für alle Beteiligten minimiert.

Die Insolvenz in Eigenverwaltung erlaubt es der Geschäftsführung, weiterhin am Steuer zu bleiben und in Zusammenarbeit mit einem vorläufigen Insolvenzverwalter Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzlage zu ergreifen. Dabei setzt Gröner auf seine langjährige Erfahrung und seine Fähigkeit, Krisen zu meistern – auch wenn diese Insolvenz für ihn persönlich ein Rückschlag ist.

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zuletzt editiert am 04. November 2024