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Künftig fällt in Düsseldorf die Quote für den preisgedämpften Mietwohnungsbau weg. (Quelle: Stadt Düsseldorf)

Standorte & Märkte 2023-07-21T12:19:51.280Z Düsseldorf entwirft neues Modell für Wohnungsbau

Mit einem neuen Baulandmodell will Düsseldorf rund 8.000 neue Wohnungen auf den Weg bringen.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat das bisherige Handlungskonzept Wohnen revidiert. Das neue Baulandmodell führt Wohnungsbau und Baulandaktivierung zusammen, um so 8.000 neue Wohnungen bis 2030 zu schaffen. Diese "Wohnungsbauoffensive" wurde nun von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Planungsdezernentin Cornelia Zuschke vorgestellt.

Was es künftig nicht mehr geben wird: eine Zehn- bis 20-Prozent-Quote für "preisgedämpften Mietwohnungsbau" plus 30 bis 40 Prozent geförderten Wohnungsbau. Wenn die politischen Gremien zustimmen, wird es nur noch eine Quote für den geförderten Wohnungsbau geben, die dann aber bei 50 Prozent liegt.

Auf städtischen Flächen gelten andere Quoten: 100 Prozent bezahlbarer Wohnraum inklusive gemeinwohlorientierter und innovativer Wohnbausteine, die über Konzeptausschreibungen angeboten werden sollen. Dabei sind mindestens 60 Prozent geförderter Wohnungsbau, darüber hinaus gemeinwohlorientierte und innovative Wohnformen wie Senioren-, Azubi-, Studierenden-, und Baugruppen. Der freifinanzierte Anteil wird unter Berücksichtigung von Lage und Quartier gedeckelt. Die einzelnen Projekte werden durch die Ratsgremien beschlossen.

Das Baulandmodell enthält neben der Vertiefung der Potenzialkataster die Vorkaufsrechtssatzungen, Kooperationsmodelle für die Wohnungswirtschaft bis hin zu einer Wohnbaukommission. Darüber hinaus bietet das Wohnungswesen durch Wohnraumschutzsatzungen, insbesondere mit ihren Vorgaben gegen Zweckentfremdung, weitere Möglichkeiten. "Mit den großen Summen, die die Landeshauptstadt an Fördermitteln durch Bund und Land bereitgestellt bekommt, kann in Düsseldorf viel bewegt werden", teilt die Stadt mit.

Befreiung von der Bauleitplanung

Änderungen gibt es den Genehmigungsvorgaben: "In Fällen, wo früher Bauleitplanung erforderlich war, können durch die Anwendung dieser Rechtsvorschrift jetzt durch Befreiungen Wohnungen leichter genehmigt werden. So wird die Landeshauptstadt künftig bei Projekten ab 30 Wohnungen eine Quotierung fordern, sodass auch dadurch mehr öffentlich geförderter Wohnraum dem Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden kann", heißt es in einer Mitteilung.

Die wichtigsten Punkte der Wohnungsbauoffensive:

- Änderung der Quotierungsregelung

- Potenzialkataster

- Einsetzen einer Wohnbaukommission

- Überwindung von spekulationsbedingtem Stillstand

- Appell an Landes- und Bundesgesetzgeber: Förderweg C einführen und Ankauf von Belegungsrechten fördern

zuletzt editiert am 21. Juli 2023