Trotz globaler Unsicherheiten zeigt sich der deutsche Immobilienmarkt laut Berlin Hyp stabil und im europäischen Vergleich attraktiv.
Die geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa wirken sich zunehmend auch auf den Immobiliensektor aus. Dennoch bleibt der deutsche Markt aus Sicht institutioneller Investoren eine feste Größe. Das zeigt die aktuelle Trendbarometer-Umfrage der Berlin Hyp, für die rund 140 Immobilienexpertinnen und -experten befragt wurden.
Vor dem Hintergrund internationaler Spannungen – etwa durch Protektionismus, Zölle oder geopolitische Konflikte – fordern die Befragten insbesondere weniger Bürokratie (86 Prozent) und eine bessere Infrastruktur (58 Prozent), um Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Auch eine größere Unabhängigkeit im Energiesektor (43 Prozent) sowie höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung (40 Prozent) werden als notwendig angesehen.
Deutscher Markt gewinnt an Attraktivität
Im europäischen Vergleich wird Deutschland weiterhin als stabiler und attraktiver Investitionsstandort wahrgenommen. 44 Prozent der Teilnehmenden bewerten die Attraktivität des deutschen Gewerbeimmobilienmarkts als „gleichbleibend“ – ein Anstieg um 19 Prozentpunkte gegenüber der letzten Umfrage im Herbst. Zudem halten 22 Prozent den Markt für etwas attraktiver als zuvor.
Deutschland liegt bei der Frage nach den aktuell attraktivsten europäischen Immobilienmärkten mit 48 Prozent auf Platz eins, gefolgt von Skandinavien (40 Prozent), den Benelux-Staaten (29 Prozent) und Spanien (25 Prozent). Italien bildet mit 9 Prozent das Schlusslicht.
Leichter Optimismus bei Transaktionen
Beim erwarteten Transaktionsvolumen 2025 zeigen sich die Befragten vorsichtig optimistisch: 36 Prozent gehen von einem leichten Anstieg zwischen 1 und 9 Prozent gegenüber 2024 aus. 30 Prozent rechnen mit einem stabilen Niveau, 21 Prozent erwarten einen leichten Rückgang.
Auch bei den Investitionskriterien deutet sich eine klare Entwicklung an. Mit 47 Prozent wird der energetische Zustand der Immobilie derzeit am häufigsten als entscheidender Faktor genannt, gefolgt von Nettoanfangsrendite und Kaufpreis (40 Prozent). Weitere wichtige Aspekte sind Mietsteigerungspotenzial, Drittverwendungsfähigkeit sowie Mikrolage und Mieterbonität.
„Die letzten Wochen haben gezeigt, dass sich die Weltwirtschaft in einer massiven Umbruchsphase befindet, der sich natürlich auch Europa nicht entziehen kann“, betont Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp. Die Umfrage mache deutlich, dass strukturelle Reformen notwendig seien – in Europa wie in Deutschland. Gleichzeitig beweise der deutsche Markt im internationalen Vergleich nach wie vor Stabilität, ein funktionierendes Rechtssystem und eine robuste Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen.
