Die Berliner Skyline bei Sonnenaufgang mit dem Fernsehturm im Vordergrund.
„Positive Signale verdichten sich“ – CBRE hat seine aktuelle Ausgabe des Real Estate Market Outlooks veröffentlicht. (Quelle: iStockphoto)

Standorte & Märkte 2025-09-09T06:57:36.317Z CBRE erkennt Stimmungsaufhellung am Immobilienmarkt

Ein neuer Marktbericht von CBRE sieht Signale einer Erholung – getragen von Zinssenkungen, Investitionsimpulsen und stabilisierenden Teilmärkten.

Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Real Estate Market Outlook“ des Immobiliendienstleisters CBRE. Die Studie analysiert die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, den Kapitalmarkt, den Investmentsektor sowie die Entwicklungen in den Immobilien- und Infrastrukturmärkten.

Laut CBRE hellt sich das gesamtwirtschaftliche Klima auf. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im August 2025 leicht auf 89,0 Punkte – getragen von optimistischeren Geschäftserwartungen. Die Anfang des Sommers gebildete schwarz-rote Koalition habe laut Bericht positive Impulse gesetzt, unter anderem durch geplante Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung sowie durch steuerliche Abschreibungsanreize. Mehrere Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank angesichts rückläufiger Inflation sorgen zudem für stabilere Finanzierungsbedingungen.

„Dass dem deutschen Immobilienmarkt wieder mehr zugetraut wird, zeigt auch das steigende Interesse der internationalen Investoren, die sich zu Beginn des neuen Zyklus an einem der weltweit größten und liquidesten Märkte engagieren, zumal die Aussichten vielversprechend sind“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE Deutschland.

Segmentanalyse: Von Logistik bis Wohnen

Im Bürosektor dämpft eine sinkende Projektentwicklungspipeline das Angebot, was in zentralen Innenstadtlagen Raum für steigende Spitzenmieten schafft. Die Logistikmärkte profitieren von niedrigen Leerstandsraten, angekündigten Infrastrukturinvestitionen und anhaltenden Umstrukturierungen globaler Lieferketten.

Im Einzelhandel setzt sich die Polarisierung fort: Während High-Street-Lagen und lebensmittelgeankerte Nahversorgungszentren nachgefragt bleiben, entstehen in Warenhäusern und Bestandsobjekten Potenziale für standortgerechte Mixed-use-Konzepte.

Der Hotelsektor verzeichnet infolge steigender Geschäftsreisen und anhaltendem Binnentourismus wieder Auslastungszahlen auf Vor-Corona-Niveau. Im Fokus vieler Investoren stehen laut CBRE zunehmend Betreiberimmobilien – neben Hotels auch Seniorenheime, studentisches Wohnen sowie soziale Infrastruktur wie Schulen oder Kitas. Auch Rechenzentren verzeichnen eine anhaltend hohe Nachfrage, getrieben durch den digitalen Wandel und die Dynamik rund um Künstliche Intelligenz.

Im Wohnsegment bleibt der Nachfrageüberhang insbesondere in den Ballungszentren bestehen. Die Bundesregierung plant mit dem „Wohnungsbau-Turbo“ eine Ausweitung des Angebots. Der Erfolg hänge jedoch maßgeblich von einer entschlackten und digitalisierten Genehmigungspraxis ab.

Am Investmentmarkt zeigt sich laut CBRE eine graduelle Erholung. Investoren sollten sich – so der Bericht – verstärkt auf das Asset-Management konzentrieren. Wertsteigerungspotenziale resultierten künftig stärker aus Einnahmesteigerungen und weniger aus Renditekompressionen.

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zuletzt editiert am 09. September 2025