Eine Baustelle mit einem großen Baukran im Vordergrund und einem im Bau befindlichen Gebäude im Hintergrund.
Bei den Mehrfamilienhäusern blieb die Zahl der Baugenehmigungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 38.600 Wohnungen nahezu konstant. (Quelle: Pixabay)

Standorte & Märkte 2025-06-18T11:03:37.956Z Baugenehmigungen steigen leicht – keine Trendwende

Die Zahl der Baugenehmigungen steigt leicht. Der ZIA warnt vor vorschnellem Optimismus und fordert strukturelle Impulse durch den Bau-Turbo.

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im April 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat leicht gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden 18.500 neue Wohnungen genehmigt – ein Plus von 4,9 Prozent oder 900 Einheiten. In den ersten vier Monaten des Jahres summieren sich die Genehmigungen damit auf insgesamt 73.900 Wohnungen, 3,7 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2024.

Besonders deutlich fällt der Zuwachs bei Einfamilienhäusern aus: In diesem Segment stieg die Zahl der Genehmigungen von Januar bis April um 15,4 Prozent auf 14.200 Einheiten. Bereits seit Dezember 2024 zeigt sich hier ein positiver Trend. Rückläufig hingegen bleibt die Entwicklung bei Zweifamilienhäusern (–9,7 Prozent auf 4.000 Einheiten). Die Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser – die zahlenmäßig wichtigste Gebäudeart – verharren nahezu auf Vorjahresniveau (–0,1 Prozent auf 38.600 Einheiten).

ZIA: „Noch keine Trendwende erkennbar“

Trotz des leichten Anstiegs sieht der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) keine echte Trendwende. „Dass der Trend gerade nach einer langen Flaute zum zweiten Mal wieder positiver ist, kann und sollte zwar als gutes Zeichen verbucht werden – aber es reicht noch lange nicht aus, um den Wohnungsmarkt wirklich nachhaltig zu entlasten“, kommentiert ZIA-Präsidentin Iris Schöberl. Die Hoffnungen der Branche ruhen daher auf dem geplanten Bau-Turbo, den das Bundeskabinett am Tag der Veröffentlichung der Zahlen verabschieden wollte.

Aus Sicht des ZIA braucht es strukturelle Reformen, um die Genehmigungszahlen dauerhaft zu steigern. Konkret nennt der Verband:

  • die zügige Einführung des neuen § 246e BauGB,
  • die gesetzliche Absicherung des Gebäudetyps E zur Standardvereinfachung,
  • die Überarbeitung der KfW-Programme,
  • eine Absenkung der Grunderwerbsteuer,
  • mehr Klarheit beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) und
  • eine Reform der Mietpreisbremse.

„Wir setzen uns dafür ein, dass dieser Aufschwung mehr wird als nur ein kurzer Hoffnungsschimmer“, betont Schöberl. Die Branche sei bereit, benötige aber verlässliche und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen.

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zuletzt editiert am 18. Juni 2025