Ein gelber Bagger arbeitet in einer Baugrube, umgeben von Bauarbeitern und Baumaterialien.
Die Baugenehmigungen von Januar bis August 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum: -26,6 % bei Einfamilienhäusern, -13,9 % bei Zweifamilienhäusern und -19,6 % bei Mehrfamilienhäusern. (Quelle: Pixabay)

Standorte & Märkte 2024-10-18T08:47:40.258Z Baugenehmigungen bleiben im Keller

Im August 2024 wurde in Deutschland der Bau von 18.300 Wohnungen genehmigt und damit 6,8 Prozent weniger als im August 2023.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat heute die aktuellen Baugenehmigungszahlen für August 2024 veröffentlicht. Demnach wurden 18.300 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang um 1.300 Baugenehmigungen beziehungsweise 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im Zeitraum von Januar bis August 2024 wurden laut Destatis 141.900 Wohnungen genehmigt. Das sind 19,3 Prozent oder 33.900 weniger als im Vorjahreszeitraum. In diesen Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im August 2024 insgesamt 14.800 Wohnungen genehmigt – 7,2 Prozent oder 1.100 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis August 2024 wurden 116.800 Neubauwohnungen genehmigt und damit 21,2 Prozent oder 31.400 weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 26,6 Prozent (-9.200) auf 25.300 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 13,9 Prozent (-1.400) auf 8.700. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich um 19,6 Prozent (-18 300) auf 75.400 Wohnungen.

„Wir fallen um Jahre zurück“

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie betont, dass die Baugenehmigungen inzwischen seit 28 Monaten sinken. Jede Forderung sei an die Politik mehrfach herangetragen worden.

Dirk Salewski, Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), findet deutliche Worte: „Die Baugenehmigungszahlen kennen nur eine Richtung: Abwärts. Diese Zahlen sind ein Gradmesser für die prekäre Lage, in der wir uns alle befinden: Unternehmen, Beschäftigte und Bürger. Wir fallen um Jahre zurück – die Situation wird sich auf längere Sicht für viele Menschen verschärfen. Der Wohnungsmangel wird weiterwachsen. Alle bisherigen Maßnahmen lassen sich zusammenfassen als zu wenig und zu spät. Dieser Absturz muss entschlossen gestoppt werden. Wir erwarten von Bundeskanzler Scholz dem Niedergang endlich mehr entgegenzusetzen als bisher.“

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zuletzt editiert am 18. Oktober 2024